Full text: Die Mundarten Württembergs

  
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oben im Musterbeispiel nicht angebracht werden konnten. Zunächst 
bilden die schwachen Zeitwörter auf -ern, -eln (füttern, zittern, segeln, 
mangeln) im Süden die Einzahl der Wirklichkeitsform mit der Endung 
-a oder -e, also 1. fuwatera, fuatore, 2. fuatarost, fuatarest, 3. fuotarst, die 
verg. Möglichkeitsform und das Mittelwort auf -o£, fuat(o)rat, gfuat()- 
rat. Wichtiger ist ein Fortleben alter Unterschiede in weiten 
Teilen der Mundart, sowohl auf niederalemannischer als schwäbischer 
Seite, sofern die Zeitwörter, welche auf ahd. Stufe in ihren Endungen 
lange Selbstlaute aufweisen (2. 3. schwache Klasse mit ö, &) einen 
Teil dieser Formen ebenfalls mit » bilden, nämlich die mit folgendem 
t, s, so folgost, folgat, gfolgat. Bei diesen Zeitwörtern wird auch die 
weitverbreitete einzahlige Befehlsform auf -e ihre ursprüngliche Stelle 
haben, zunächst folge, wärte, maxxe, dann seze (setze), size (sitze). 
Eine vielfach auftretende Vermengung der starken und schwa- 
chen Art zeigt die Vergangenheitsform der starken Zeitwörter, sofern 
diese zu dem Wandel des Selbstlautes der Hauptsilbe, wie er ihrer Art 
zusteht, die -Endung der schwachen zufügen, so gäbte (g2b£) statt gäbe, 
äste (löst) statt läse, ässte (£st) statt ässe. 
An&Einzelheiten seien noch folgende aufgeführt. Die Endung 
$t der 2. Person in der Einzahl verliert durch Angleichung an folgende 
Wörter oft ihr £. Darnach wird in manchen Gegenden der bequemere 
Ausgang auf $ allgemein gebraucht. In der Mehrzahl kann ebenso ? an 
folgende Mitlaute angeglichen und beseitigt werden, so kann maxyat 
mior (machen wir) zu maxxomiar erleichtert und dann darnach auch 
in der 2. Person max;;onior (machet ihr) gebildet werden. 
Unter den Veränderungen, welche die starke Art bei den 
Selbstlauten derHauptsilben zeigt, ist derjenige Wechsel, 
welcher auf Umlaut oder Brechung beruht (im Nhd. „fährst“ 
gegenüber „fahre“, „träfe* gegenüber „traf“, „triffst“ gegen- 
über „treffen“), in der Mundart grösstenteils nach den alien 
Ordnungen gehandhabt, doch nicht mehr ganz. Auch bestehen 
örtliche Unterschiede. Der Umlaut, welcher bei der starken Art 
in der 2. 3. Person der gegenwärtigen Wirklichkeitsform und in 
der ganzen vergangenen Möglichkeitsform gelten sollte, besteht an 
diesen Stellen des Zeitwortes fort und ergibt z.B. ferz er fährt, 
siefft er schläft, Staisst er stösst, Zaifft er läuft, dreyt ich 
brächte, ir&/f ich träfe, in manchen Gegenden ist er aber sehr 
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