' 321
Viertes Kapitel.
P'om Gleichgewichte ßüssiget Körper*
W ir haben im ersten Buche gesehen^ dafs
die elastischen Flüssigkeiten, wie die Luft,
diesen Zustand durch die Wärme, und dafs
die nicht zusamihendrückbaren Flüssigkeiten,
Vvie das Wasser, ihren Zustand durch den
Druck und die Wärme erhalten. Aber um
die .Gesetze ihres Gleichgewichts zu bestim
men , brauchen wir nur sie als durch eine
unendli che Zahl unter einander vollkommen,
bewegliclmr Theilchen gebildet anzusehen#
so dafs sie dem kleinsten Drucke, den sie
von einer Seite mehr, als von einer andern#
leiden, nachgeben, ’ »
Aus diesem unterscheidenden Merkmale
der flüssigen Körper folgt es, dafs die Kraft#
die sich in jedem Theilchen der freyen Ober
fläche eines im Gleichgewichte stehenden flüs
sigen Körpers äussert, auf dieser Oberfläche
lothrecht steht, Die Schwere ist folglich auf
der Oberfläche des stehenden Wassers lotK*
recht, und mithin die letztere waagrecht,
Vermöge der Beweglichkeit seiner Theile
kann ein flüssiger Körper einen Druck ausü*
%