134 Zweites Kapitel. Phj’sik der Sterne.
ständiglceit des gestii’nten Himmels sind zu auffallend,
als dass sie nicht die Aufmerksamkeit der Gelehrten
und die Neugierde der Laien erregen sollten, weshalb
auch die Geschichte nicht verfehlt hat, einige derselben
zu verzeichnen. Allein ausser den seltenen Fällen, in
denen der neue Stern die übrigen bekannten merklich
übertraf, war nicht zu erwarten, dass man denselben
bemerkte. Die Bewegung in der Tiefe des Raums ist
daher viel ausgedehnter und allgemeiner, als durch diese
wenigen Fälle offenbart wird.
Nicht bei allen Sternen ist die Grösse unveränderlich,
sondern bei vielen ändert sich der Glanz mit der Zeit.
Vielleicht ist kein einziger vollkommen unveränderlich,
allein die Aufmerksamkeit der Astronomen richtete sich
vorzugsweise auf eine gewisse Anzahl von Sternen,
welche die Erscheinung verhältnissmässig deutlich er
kennenlassen und daher als veränderliche bezeichnet
werden. Wie schon die Bestimmung der Lichtstärke
der Sterne mit Schwierigkeiten verbunden ist, so sind
auch hei der Beobachtung der Veränderlichkeit der
Sterne bedeutende Schwierigkeiten zu überwinden, doch
die Fälle, welche wir vorzugsweise betrachten wollen,
sind so auffallend, dass über sie kein Zweifel aufkommen
kann. Die Entdeckung dieser Erscheinung verdanken
wir ausschliesslich den neuern Astronomen. Von den
Alten sind uns nur einige Nachrichten über bereits
verschwundene Sterne, und zwar in so unbestimmter
Form überliefert worden, dass wir nicht einmal im
Stande sind, den Ort derselben zu bestimmen.
Diesen Untersuchungen widmeten sich mit Vorliebe
viele ausgezeichnete Astronomen unserer Zeit, wie
Argeiander, Hind, Ileis, Schmidt, Schönfeld, d’Arrest,
Birmingham, Webb und viele andere, durch deren
Arbeiten eine Fülle von wohlgeordnetem Material ge
sammelt worden ist, welches in Verbindung mit der
Spectroskopie sicher dahin führen wird, das Dunkel,
welches diese Erscheinungen noch verhüllt, zu erhellen.
Wir wollen, um eine bestimmte Ordnung einzuhalten,