8. Veränderlichkeit dei* Sterne. 151
achtungsfehler zurückgeführt werden kann. Einige waren
sicher Planeten, und zwar Uranus und Neptun, was man
aus den Elementen ihrer Bahnen, nachdem dieselben
bekannt geworden waren, hat berechnen können. Andere
dagegen scheinen wirklich verschwunden zu sein. Sie
sind jedenfalls nicht vernichtet, sondern erloschen,
d. h. zu nichtleuchtenden Körpern geworden, wie die
Planeten.
Diese Thatsachen sind geeignet, uns zu einigen
Betrachtungen über unsere Sonne anzuregen.
Auch die Sonne ist ein veränderlicher Fixstern. Die
elfjährige Periode der Flecken und Protuberanzen oder
Eruptionen beweisen, dass die Thätigkeit auf der Sonne
nicht unveränderlich ist. Aus diesem Grunde muss auch
die Lichtstärke derselben veränderlich sein. Eine directe
Bestimmung dieser Veränderlichkeit und ihrer Grenzen
ist indessen fast unausführbar. Die Lichtstärke kann
nicht gemessen werden und man ist nicht zu der An
nahme berechtigt, dass dieselbe geringer ist, wenn viele
Flecken vorhanden sind, wenn auch feststelit, dass in
den Flecken die Helligkeit und Temperatnr geringer
ist, denn was in den dunkeln Stellen an Helligkeit fehlt,
kann durch erhöhte Helligkeit der leuchtenden Theile
ausgeglichen werden. Dies ist sogar sehr wahrscheinlich,
da zur Zeit der Flecken eine erhöhte Thätigkeit auf
der Sonne stattfindet. Eine ähnliche Schwierigkeit
bietet die Bestimmung der Stärke der Wärmeausstrahlung,
für welche wir doch bessere Mittel besitzen. Denn
alle unsere Beobachtungen geschehen durch die Erd
atmosphäre hindurch und die ununterbrochene Verände
rung derselben hindert uns, den Gesammtzustand der
Sonnentemperatur zu bestimmen. Man hat durch die
Schwankungen der mittlern Jahrestemperaturen und
der jährlichen Regenmengen den Einfluss einer ver
änderlichen Sonnentemperatur zu bestimmen versucht,
allein nicht in allen Gegenden entsprechen diese
Schwankungen jener elfjährigen Periode. Meldrum
glaubte die Veränderlichkeit der Sonnentemperatur in