152 Zweites Kapitel. Physik der Sterne.
der Häufigkeit der tropischen Cyclonen (Wirbelstürme)
nacliweisen zu können, allein auch dieser Reweis ist
nicht hinreichend sicher. Da eineUebereinstimmung in den
Schwankungen der Sonnenflecken und den Schwankungen
des Erdmagnetismus bestimmt nachgewiesen ist und
dieser von den Wärmeschwankungen auf der Erde ab
hängig zu sein scheint, so folgt daraus, dass auch die
Sonne in ihrem Licht und ihrer Wärme veränderlich sein
muss. Irgendeine Veränderlichkeit der Sonnentemperatur
ist also jedenfalls vorhanden, allein es ist schwer, die
selbe direct nachzuweisen. Nur so viel steht fest, dass
die gelbliche Zone am Sonnenrande, welche durch die
Absorption der Sonnenatmosphäre verursacht wird,
grösser erscheint, wenn wenig Flecken voi’lianden sind.
Allein auch hierüber fehlen genaue Messungen. Die
ausserordentliche Helligkeit der Sonne selbst ist für
genaue Messungen hinderlich, und da die Oberfläche
der Flecken im Vergleich mit der übrigen Oberfläche
nur sehr klein ist, so können dieselben auch nur einen
geringen Einfluss haben. Langley glaubt, dass die
Wirkung derselben für die Erde nicht mehr als 29 / 100
eines Centesimalgrades beträgt, eine Grösse, die wir
mit unsern jetzigen meteorologischen Hülfsmitteln nicht
zu erkennen vermögen.
Dasselbe gilt hinsichtlich der Stärke des Sonnenlichts.
Nach Wollaston ist das Sonnenlicht zwanzigtausend-
millionenmal so stark als das Licht des Sirius, nach
andern sogar sechzigtausendmillionenmal. Diese Angaben
sind, wie man sieht, ausserordentlich abweichend. Nur
die Spectraluntersuchungen, die uns die Natur jener
Aenderungen besser kennen lehren, können uns viel
leicht auch in den Stand setzen, dieselben nachzuweisen
und zu messen. Schon jetzt können wir wenigstens eine
Vermuthung aussprechen. Da man nämlich beobachtet
hat, dass die Eruptionen selten sind, wenn keine Flecken
vorhanden sind, so ist auch eine Abnahme der Thätigkeit
und also auch des Lichts zu dieser Zeit wahrscheinlich.
Doch dies sind eben nur Vermuthungen. Wenn indessen