230 Drittes Kapitel. Bewegungen der Sterne.
sie in irgendeiner Beziehung zu einander stehen, da
die Sterne in einem fast kreisförmigen Ring um einen
Mittelpunkt herum geordnet sind, von denen regel
mässig geordnete, divergirende Ausläufer ausgehen. ‘Ein
Centralkörper ist nicht immer sichtbar, sei es, dass er
wirklich nicht vorhanden ist, sei es, dass er zwar eine
bedeutende Masse besitzen, aber wenig Licht aus
strahlen kann.
Eine Vorstellung von solchen Systemen können einige
bereits beschriebene (voriges Kapitel, § 4), sowie viele
andere Nebelflecken der Milchstrasse, die sogenannten
Sternfelder geben.
Auch der spiralige Bau vieler Nebelflecken, sowie die
doppelten Nebelflecken sind geeignet, das Vorhandensein
von Centralkräften in diesen offenbar noch nicht ver
dichteten Massen zu bestätigen.
Die spiralförmigen Nebel, in denen viele kleine Nebel
flecken einen grossen Centralnebel begleiten, mit welchem
sie durch sehr ausgedehnte Bogen verbunden sind, be
stätigen die Annahme, dass zahlreiche Systeme vor
handen sind, zu denen sich die Hauptkörper gruppiren.
Alle diese Thatsachen lassen uns die gegenseitigen
Beziehungen der Himmelskörper erkennen, sowie die
Abhängigkeit derselben von einem Gesetz der Kräfte,
welches von demjenigen, welches unser Planetensystem
regiert, nicht verschieden ist.
Die Wichtigkeit dieser Untersuchungen ist allgemein
anerkannt. Das Studium der Doppelsterne erfreut sich
heute einer ausgedehnten Pflege und ausser den frühem
Arbeiten von Herschel, Struve, Mädler, Smytli, Dawes,
South haben die Beobachtungen und Rechnungen von
Dembowski, Duner, Burnham, Powell, Doberck und
anderer Astronomen unsere Kenntniss dieses ausgedehnten
Feldes wesentlich erweitert.
Leider gestattet uns der Plan dieses Werks nicht,
diesen so wichtigen Gegenstand mit grösserer Ausführ
lichkeit zu behandeln, der allein genügt, um sowol unsern
Gesichtskreis zu erweitern, als auch nachzuweisen, dass