12 Erstes Kapitel. Allgemeiner Anblick des Himmels.
welcher an das grosse Sternbild des Pferdes Pegasus
angrenzt. Zwischen beiden liegt das Kopfbild des kleinen
Pferdes oder des Füllens. Unter dem Pfeil und dem
Delphin dehnen sich der Adler und Antino us, oder
besser Ganymed aus. In der Nähe befinden sich die als
Poniatowskyscli er Stier und Sobieski sch er Schild
bezeichneten Sterngruppen. Den grossen Zwischenraum
zwischen diesen und Bootes nimmt das ausgedehnte
Sternbild des Ophiuchus (Schlangenträger) ein, der mit
den Füssen den Skorpion berührt und mit seinem Haupte
bis an den Kopf des Hercules reicht. Ophiuchus bildet
mit der Schlange, die mit ihm verschlungen ist, eins
der verwickeltsten Sternbilder am ganzen Himmel.
Die Zone der Sternbilder des Thierkreises eröffnet
der Widder, ausgezeichnet durch zwei helle Sterne.
Auf ihn folgt der Stier, ein schönes Sternbild, geziert
durch den rötlilicli leuchtenden Stern Aldebaran und
die Gruppe der Hyaden. Dass der Stier einst die Reihe
der Thierkreisbilder eröffnete, geht aus poetischen
Ueberlieferungen hervor, z. B. aus den Worten Yirgil’s:
,,Candidus auratis aperit cum cornibus annum.“ Der Name
Hyaden erinnert an die Aequinoctialregen. Castor
und Pollux, zwei helle Sterne, bilden mit mehrern
kleinern das ziemlich alleinstehende Sternbild der
Zwillinge, das Symbol der Fruchtbarkeit der Tliiere.
Ein kleiner liellerNebelfleck, die Krippe oderPraesepe
genannt, bezeichnet das kleine Sternbild des Krebses.
Darauf folgt eine riesige Sichel in Gestalt eines C mit
einem grossen Griff, das Sternbild des Löwen bildend,
auf dessen Brust der prächtige Stern Regulus steht.
Auf den Löwen folgt das in der Richtung der Ekliptik
ausserordentlich weit hingestreckte Sternbild der Jung
frau. In der Hand hält die Figur der Jungfrau eine
Aehre, das Symbol der Erntezeit in alten Zeiten, bezeichnet
durch den Stern Spica.
Zu den Füssen der Jungfrau befinden sich zwei schöne
Sterne, welche die Schalen der Wage bezeichnen, in
alter Zeit dagegen die Scheren des Skorpions bildeten.