Full text: Die Sterne

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Zweites Kapitel. Physik der Sterne. 
und so wird es auch wahrscheinlich, dass Sirius in alten 
Zeiten mit rötlilicliem Licht geleuchtet hat. 
P. Sestini hat daher durch genaue Untersuchungen 
den gegenwärtigen Zustand des Himmels von diesem 
Gesichtspunkt aus festzustellen versucht, und seine 
Klassificationen werden spätem Beobachtern als zuver 
lässige Richtschnur für Vergleichungen dienen. Er 
bediente sich eines Prismas, um die Unterschiede in 
der Zusammensetzung des Lichts zu entdecken. Er 
wiederholte seine Beobachtungen mit demselben Instru 
ment in Amerika und fand, dass das Klima nur einen 
sehr geringen Einfluss auf das Resultat ausübt. 
Im Jahre 1856 habe ich versucht, die Farbe der 
Sterne mit Hülfe eines zwischen verschiedenen Metall 
spitzen überspringenden elektrischen Funkens zu be 
stimmen und habe das Resultat dieser Untersuchung 
veröffentlicht. * Ich habe jedoch diese Methode ver 
lassen, seitdem wir im Spectroskop ein viel besseres 
Mittel besitzen, die Natur des Lichts eines leuchtenden 
Körpers zu bestimmen. Die Beobachtung der Spectra 
der Sterne ist aber ausserordentlich schwierig, sodass 
man dieselbe anfangs für unmöglich hielt. Jetzt sind 
indessen die Schwierigkeiten überwunden, und die 
Resultate, welche man erzielt hat, sind von solcher 
Wichtigkeit, dass sie eine eingehendere Darlegung 
erfordern. 
Bei einer Betrachtung der Farben der Sterne im 
allgemeinen sind die auffallendsten die rothen und gelben, 
wenn man die übrigen, wie gewöhnlich, als weisse 
bezeichnet. In den letzten Jahren haben sich viele 
Astronomen mit der Untersuchung der rothen beschäftigt. 
Bereits Lalande hatte einen kleinen Katalog derselben 
aufgestellt und in der „Connaissance des temps“vom Jahre 
XV der Republik veröffentlicht. Später erschien der 
umfangreichere Katalog von Zach in der „Correspondance 
astronomique“, Bd. VII. Bedeutend vermehrt wurde 
* Vgl. Nuovo Cimento, Bd. I.
	        
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