Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

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Einleitung. 
wollte und müsste, um die Uhr zu berichtigen. Ich habe vielmehr 
schon von einer ganzen Menge von Sternen des Bootes , der Krone , des 
Herkules und des Schwans bemerkt, wie viel sie früher oder später 
verschwinden als 6 Coronae. Ich nehme aus mehreren beobachteten 
Zwischenzeiten dieser Verschwindungen ein Mittel, und so habe ich mir 
für alle diese Sterne eine kleine Tafel gemacht, die für jeden angiebt, 
um wie viel später oder früher er verschwindet als d Coronae. Z. B. 
co Bootis war fünfmal mit Ö Coronae verglichen und verschwand früher 
44 m 44 s , 44 m 45 s , 44 m 44 s , 44 m 46 s , 44 ,n 45 s , also im Mittel 44 m 44?8. 
So habe ich mit allen den bisher in meine kleine Tabelle eingetragenen 
Sternen verfahren, die ich entweder unmittelbar oder mittelbar mehrere- 
male mit ö Coronae verglichen habe, und so kann ich aus der Zeit der 
VerseilAvindung eines jeden die Zeit angeben, da Ö Coronae verschwinden 
muss.“ 
Es folgen hier noch weitere Betrachtungen über den Einfluss der 
Ortsveränderungen der Sterne durch Präcession, Nutation und Aberration 
und Bemerkungen über die Zuverlässigkeit der Zeitbestimmungen seitens 
von Zach, die hier übergangen werden können, da Dr. Stichtenoth 
die Zeitbestimmungen mit scheinbaren Oertern der Sterne gerechnet hat 
und über die Resultate im Zusammenhange berichten wird. 
Olbers sagt dann noch weiter pag. 132: „So vertritt also mein 
kleines Nachtfernrohr mit Hilfe des Thurnies, was die Zeitberichtigung 
betrifft, fast die Stelle eines Passagen-Instruments. Wenn man einiger- 
massen den Gang der Uhr kennt, so weiss man im voraus die Minute, 
da jeder Stern verschwinden wird, und ich brauche nicht eher ans 
Fenster zu gehen, als bis die Uhr diese Minute zeigt. Weiss ich gar 
kein Verhältniss meiner Zeituhr mit mittlerer Zeit, so giebt die Be 
obachtung eines einzigen Sternes gleich im voraus die Verschwindungs- 
Zeiten für alle übrigen. Es kostet also die Uhr-Berichtigungs-Methode, 
wenn einmal das kleine oben erwähnte Verzeichniss für die Fixsterne 
gemacht ist sehr wenig Zeit und Mühe.“ 
Auf pag. 137 ist dann noch die Rede von der Breite der Olbers- 
schen Sternwarte nach Beobachtungen von ihm selbst und Senator 
Gildemeister, und von Zach hat dann die Gelegenheit benutzt, mit seinen 
eigenen von ihm mitgeführten Apparaten in der Zeit vom 14.—22. Sep 
tember 1800 eine Wiederholung vorzunehmen. 
Ferner macht v. Zach auf pag. 212 ff. Mittheilung über die Länge 
der OLBERs’schen Sternwarte. Aus Zeitbestimmungen durch korre- 
spondirende Sonnenhöhen in Seeberg und in Bremen mit Benutzung des 
von ihm mitgeführten EMERY’sclien Chronometers, wobei auch die Zeit 
bestimmungen des Senator Gildemeister in Bremen hinzugezogen 
werden.
	        
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