Azimuth des Domthurmes.
feilster aus hinter dem Domthurme verschwanden, was durch die Kom-
hination einer nach einer anderen Methode ausgeführten Zeitbestimmung
mit einer gleichzeitigen durch das Verschwinden von Sternen hinter
dem Domthurme hergeleiteten leicht berechnet werden kann.
Die einzige Azimuthbestimmung des Domthurmes hat Olbers da
durch erhalten, dass er die 1800 Sept. 6 beobachteten Sternverschwin
dungen mit einer von Senator Gildemeister 1800 Sept. 7 ausgeführten
Zeitbestimmung durch korrespondirende Sonnenhöhen verband. Diese
Zeitbestimmung konnte jedoch nicht nachgerechnet werden, da nur der in
der Monatl. Korresp. III, pag. 128 angegebene Uhrstand und sonst keine
Originalzahlen bekannt sind. Olbers findet nach dieser Beobachtung
für das Verschwinden von d Coronae in mittl. Bremer Zeit ll h 23 m 18!3
oder in Sternzeit fälschlich 22 h 26 m 21?784 (Monatl. Korresp. III, pag. 129)
und hieraus das Azimutli des Dpmthurms (von Nord über West gezählt)
64° 56'2174 (Monatl. Korresp. III, pag. 133),
während sich unter Zugrundelegung obiger unrichtiger Sternzeit bei
einer Neuberechnung 64° 56' 4474 findet.
Später berechnet er aus denselben Beobachtungen die Sternzeit
des Verschwindens von ö Coronae , ferner das Azimuth und findet obiger
mittl. Zeit ll h 23 ,u 18?3 entsprechend
Sternzeit 22 h 25 m 24?2
Azimuth 64° 56' 1571
welches Azimuth Olbers in der späteren Zeit stets benutzte.
Im Jahre 1820 wiederholt er nochmals die Rechnungen und findet
als richtige Sternzeit des Verschwindens von d Coronae (die Richtigkeit
der Zeitbestimmung durch korrespondirende Sonnenhöhen vorausgesetzt)
22 h 26 m 24?40
bemerkt aber zugleich einen Unterschied mit seinen früheren in der
Monatl. Korr, publicirten Angaben von 2?616.
Aus obiger Sternzeit berechnet Olbers das Azimuth aus Beobach
tung von & Cor 64° 56' 1370
co Boot. 64 56 15.0
c Boot. 64 56 13.5
Die Sternzeiten des Verschwindens von co Bootis und c Bootis sind
aus der Differenz des Verschwindens von <5 Coronae abgeleitet, basiren
also auch auf obiger Steinzeit. Olbers begnügt nun sich damit, nahezu
dasselbe Azimuth gefunden zu haben, untersucht jedoch nicht, woher
die Differenz von 2?616 herrührt.
Man sieht ans diesen auf einer einzigen Beobachtung beruhenden
Bestimmung, die wegen der dabei obwaltenden Zweifel nicht weiter
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