Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

Radien der Kreismikrometer. 
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Eine solche Untersuchung' konnte bei den meisten Ringen leicht 
vorgenommen werden, da vielfach bei den Beobachtungen zwei oder 
auch noch mehr Vergleichsterne benutzt wurden. 
Für die Bestimmung der Radien eines Kreismikronieters aus dem 
Durchgänge zweier Sterne mit bekanntem Deklinationsunterschied, ist 
es bekanntlich am vortheilhaftesten, wenn die Sterne möglichst nahe 
den beiden Rändern das Feld passiren, wenn also die Deklinations 
differenz nur ein wenig kleiner ist, als der Durchmesser des Kreises. 
Die Grenzen mussten jedoch bei der Neubestimmung der OLBERs’schen 
Kreise etwas weiter gezogen werden, da sonst zu wenig Material zu 
benutzen gewesen wäre. Nach reiflicher Ueberlegung kamen die Heraus 
geber zu dem Entschlüsse, dass es für den vorliegenden Fall am zweck - 
mässigsten sei, nur solche Sterne zu den Bestimmungen zu benutzen, 
deren Deklinationsdifferenz mindestens gleich dem Halbmesser des Kreises 
ist. Da ferner bei grösseren Rektascensionsunterschieden eine grosse 
Unsicherheit der Resultate durch nicht ganz stabile Aufstellung des 
Instruments hervorgerufen werden kann, wurden alle Durchgänge von 
Sternen, deren Rektascensionsdifferenz den Betrag von 4 m überstieg, von 
der Berechnung des Halbmessers ausgeschlossen. 
Bezeichnen 11 und // die Sehnen, in welchen 2 Sterne mit be 
kanntem Deklinationsunterschiede (d) das Kreismikrometer passieren, so 
erhält man aus folgenden Formeln die Grösse des Radius (vgl. Brünno w 
Lehrbuch der sphärischen Astronomie) 
fi -(- fi 
cl 
= sin A 
ft — fi 
d 
sin B 
d 
2 cos A cos B 
Die Refraktion wird bekanntlich dadurch berücksichtigt, dass man 
für die wahre Deklinationsdifferenz d= d' d die scheinbare 
7 57" sind 
f “ sin 3 [N+ h (V + <5) ] 
einführt und den so verbesserten Werth für die Berechnung des Halb 
messers anwendet. 
Zur bequemeren Berechnung der Hilfsgrösse N sowie der gleich 
falls zur Berechnung der Zenithdistanz nöthigen Grösse cotang n wurde 
für die geographische Breite von Bremen nebenstehende parallaktische 
Hilfstafel gerechnet:
	        
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