Full text: Neue Reduktion der von Wilhelm Olbers im Zeitraum von 1795 bis 1831 auf seinr Sternwarte in Bremen angestellten Beobachtungen von Kometen und kleinen Planeten (Ergänzungsband)

1). Das Sehrokrfeld des grossen Dollond. 
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Es tritt bei diesem Kreismikrometer also dieselbe Erscheinung auf. 
welche schon bei dem gewöhnlichen Mikrometer konstatirt wurde, dass 
sieb alle Beobachtungen nicht mit einander vereinigen lassen. Es wurde 
daher bis zum Jahre 1811 der Radius 155371 bei den Neureduktionen 
angewandt, während bei den späteren vom Jahre 1818 ab gemachten 
Beobachtungen der Radius 153972 benutzt wurde. 
Von diesem Mikrometer liegt noch eine Bestimmung vor, die von 
Olbers zum Zwecke der Herleitung des Radius angestellt hat, und zwar 
wurden die Durchgänge zweier Sterne mit 43' 41" Deklinationsdifferenz 
benutzt; da jedoch alle näheren Angaben fehlen, Hess sich nicht fest- 
steilen. welche Sterne benutzt sind. Da die Deklinationsdifferenz nicht 
auf ihre Richtigkeit hin geprüft werden konnte, so wurde der von 
Olbers gefundene Werth 156975 bei der Mittelbildung nicht benutzt. 
Herz berechnete bei der Bestimmung des grossen Kometen von 1811 
(Publ. der von KuFFNER’sclien Sternwarte 11 pag. 144) gleichfalls diesen 
Radius, kommt jedoch zu sehr abweichenden Resultaten. 
Zunächst benutzter nämlich 3 Durchgänge von Sternen, deren Dekli 
nationsdifferenz 12'57" also nur etwa die Hälfte des Radius beträgt, und 
erhält aus diesen Beobachtungen die sehr schlecht mit einander stimmen 
den Werthe: 156674 
1462.2 
1547.1 
Ausserdem berechnet er noch aus Durchgängen der Sterne 1 und 2 , 
1811 Aug. 30 folgende Radien, denen die oben aus denselben Zahlen 
gefundenen Werthe zur Vergleichung beigesetzt sind. 
Radius nach der obigen 
Radius nach Herz 
Neureduktion 
1811 August 30. 155574 
156171 
1428.6 
1552.5 
1500.3 
1552.1 
1553.8 
1555.0 
Es lassen sich diese letzten Abweichungen nur dadurch erklären, 
dass die Abschrift der Originale, welche Herrn Dr. Herz zur Ver 
fügung gestellt wurde, höchst mangelhaft und unzuverlässig gewesen 
sein muss. 
Wie bereits pag. 36 erwähnt ist, hat Olbers in diesem letzten 
Mikrometer im Jahre 1807 durch den Mechaniker Kraut in Bremen 
einen Messingstreifen einsetzen lassen, der etwa die Dicke eines Ringes 
im Kreismikrometer gehabt haben mag, um bei unerleuchtetem Felde 
beobachten zu können. Die eine Seite dieses Messingstreifens, an 
welchem die Antritte beobachtet wurden, sollte genau ein Durchmesser
	        
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