Full text: Abriss der practischen Astronomie (1. Band)

gleichnahmig ist, im entgegengesetzten Falle aber negativ; 
auf diese Weise werden die nördlichen Declinationen, auf 
der nördlichen Hälfte der Erde positiv, auf der südlichen 
aber, negativ werden. 
Alle Sterne, welche auf der Sphäre in einem und dem 
selben mit dem Aequator parallelen kleinen Kreise liegen, 
haben gleiche Declinationen, will man daher die Richtung 
einer nach dem Sterne führenden Gesichtslinie vollständig im 
Raume haben, so muss man noch die Lage des Declinations- 
kreises dieses Sternes wissen. Die Astronomen bestimmen 
nun diese Lage durch den Bogen des Aeqnators, welcher 
zwischen dem Declinationskreise und dem Punkt der Früh 
lings-Tag und Nachtgleiche eingeschlossen ist; der letztge 
nannte Punkt ist derjenige, in welchem der Aequator von 
der Ecliptik, d. h. von der Ebene der jährlichen Bahn der 
Erde um die Sonne, durchschnitten wird, wenn die Sonne 
in den nördlichen Tlicil der Ecliptik tritt. Dieser Bogen des 
Aequators heisst die gerade Aufsteigung oder die Rect- 
ascension des Sterns, und wird vom Frühlingspunkt 
an, in der Richtung der jährlichen Bewegung der Erde, von 
Westen durch Süden gegen Osten, und so weiter, gezählt, 
bis 360° herum. Man findet die gerade Aufsteigung eines 
Sternes, indem man zu verschiedenen Jahreszeiten, besonders 
um die Zeit der Tag- und Nachtgleichen, Beobachtungen der 
Sonne mit denen des Sterns verbindet. Das Nähere hier 
über wird in jedem Handbuche der Astronomie erklärt. Mei 
stens drückt man die gerade Aufsteigung, eben so wie die 
geographische Länge, in Zeit aus, wobei man für 15 0 eine, 
Stunde annimmt, und sie wird gewöhnlich mit den Buch 
staben AB (Ascensio recta) bezeichnet. 
5. Die Durchgänge der Sterne durch den Meridian, 
die Beobachtung ihrer Höhe und andere Erscheinungen, wel 
che von der täglichen Bewegung abhängen, können zur Zeit 
bestimmung benutzt werden. Die gebräuchlichsten Zeitarten
	        
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