380
zu beobachten. Im letzteren Falle kann man folgendermaassen
verfahren, um den Einfluss der Fehler des Instrumentes
möglichst zu beseitigen. Man stellt das Instrument in einem
östlichen Azimuthe fest, welches etwas kleiner als das grösste
Azimuth ist, bis zu welchem der Stern gelangen kann, und
zwar um so viel als nöthig ist, damit der Stern kurz vor seiner
Digression, oder grössten Ausweichung, durch 3 oderoVer-
ticaltäden passiren kann. Dann werden die Durchgangs
zeiten beobachtet; erstens vor der östlichen Digression und
zweitens bald nach dieser Digression. Nun wird die Hori-
zontal-Achse umgelegt und das Instrument in einem eben so
grossen westlichen Azimuthe festgestellt, welches dem frü
heren östlichen Azimuthe nahezu gleich sein muss; in dieser
Lage beobachtet man wieder die Antrittsmomente des Sternes
an den Verticalfaden sowohl vor, als nach der grössten west
lichen Digression des Sternes. Es versteht sich von selbst,
dass die Neigung der Horizontal-Achse jedesmal sorgfältig
durch das Niveau bestimmt werden muss. Der Einfluss der
Fehler des Instrumentes kann auch eliminirt werden, wenn
man das Instrument im Osten und Westen in beiden Lagen
benutzt, nur muss man im Westen die Beobachtungen bei
derselben Lage der Achse anfangen, bei welcher man im
Osten die Beobachtungen beendigt hatte.
Es seien t und t‘ die östlichen Stundenwinkel zur Zeit
der beiden Durchgänge des Sternes durch denselben Vertical-
kreis dessen Azimuth von Norden gerechnet — A ist, d sei
die Declination des Sternes und y die Polhöhe, so kömmt:
cotg A = cos y — sin y cos t
sin t
tg d cos tp — sin (p cos t‘
sin t'
tg cjp rr tg d.
cos \ (i-f- V)
cos \{t — V)
woraus: