Contents: Krankheiten des chylopoetischen Systems (6. Band, 1. Abtheilung)

  
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Krebs des Darmeanals, 461 
Abplattung, bei eintretender Verjauchung Beimengungen von Blut, Eiter 
und Jauche. Im spätern Verlaufe sickert auch ausserdem häufig oder 
selbst beständig eine grau- oder braunröthliche, blutig-jauchige Flüssigkeit 
hervor, die die Wäsche und Betten der Kranken besudelt. — Im weiteren 
Verlaufe der Krankheit treten häufig die durch das Weitergreifen des 
Processes auf die benachbarten Beckenorgane bedingten Erscheinungen, 
und endlich die Symptome der Perforalion derselben und abnormer Com- 
municalionen hervor. So gehen, wenn sich eine Mastdarmblasenfistel 
ausgebildet hat, nicht selten siinkendes Gas, oder flüssige Faecalmassen 
durch die Harnwege ab; findet eine solche Communication mit dem Uterus 
und der Vagina stall (Kloakenbildung), so entleeren sich die jauchigen 
Flüssigkeiten des Mastdarms durch die letztere, während umgekehrt auch 
die Secrete der Sexualschleimhaut oder Harn durch das Recium abgehen 
können. 
$. 180. Der Krebs des Duodenum ist selten ein primitiver, 
- sondern entsteht gewöhnlich durch Hinübergreifen von Krebsgeschwülsten 
in der Umgebung, besonders von Krebs der Retroperitonäaldrüsen, der 
Drüsen und des Zellgewebes um das Pancreas, so wie des letztern selbst, 
der Leber und Gallenblase oder durch  Weitergreifen eines Pyloruskrebses. 
Der gewöhnlichste Sitz ist die Umgebung der Gallengangmündung. 
Die Erscheinungen sind gewöhnlich wegen des Vorhandenseins der 
Entartungen der genannten Organe dunkel und lassen sich manchmal so 
wenig auf das Duodenum beziehen, dass die Entartung desselben während 
des Lebens nicht geahnt wird. — Die Symptome, die am häufigsten be- 
obachtet werden, sind: Erbrechen, es tritt meist erst längere Zeit (4—6 
Stunden) nach dem Essen ein, gewöhnlich werden die Ingesta in mehr 
oder. weniger verdautem Zustande, seltener eine blutige Flüssigkeit oder 
kaffeesatzarlige Masse erbrochen. Der Schmerz kann fehlen oder ver- 
schiedene Grade der Intensität zeigen, manchmal treten den cardialgischen 
ähnliche Anfälle ein. Meist ist hartnäckiger Ieterus vorhanden, bedingt 
durch Verschliessung der Mündung des Ductus choledochus. Die für 
Krankheiten des Duodenum (wohl irrihümlich) als characterisisch an- 
gesehenen fetthaltigen Stuhlgänge sollen auch beim Krebse des Duode- 
num in einigen Fällen beobachtet worden sein. Gastrische Störungen ver- 
schiedenen Grades begleiten häufig die Krankheit. Das Fühlbarsein einer 
Geschwulst hängt von der Grösse und Lagerung des Krebses ab. Wo 
eine solche vorhanden ist, erscheint sie gewöhnlich zwischen dem rechten 
Hypochondrium und dem Nabel, zeigt ein unebenes höckeriges Anfühlen, 
eine verschiedene Grösse, ist manchmal (bei primitivem Duodenalkrebs) 
verschiebbar, während sie bei secundärem meist fixirt und von den be- 
nachbarlten angelölheten Organen nicht zu unterscheiden ist. Der Schall 
ist gedämpft Iympanitisch, bei tieferm Eindrücken selbst leer, nicht selten 
werden die Pulsationen der Aorta durch die Geschwulst sehr deutlich 
fortgepflanzt. — Erreicht die Verengerung einen bedeutenden Grad, so 
entstehen alle Symptome, die bei der Stenose des Pylorus angegeben 
wurden: Erweiterung des Magens, hartnäckiges Erbrechen, vollkommener 
Stuhlmangel, Eingesunkensein des Unterleibs,, extreme Abmagerung, Ta- 
scher Kräf leverfall, manchmal Hydrops. 
Man wird leicht einsehen, dass selbst wo alle oben angegebenen 
Symptome vorhanden sind, eine Unterscheidung des Duodenalkrebses vom 
Krebse des Pylorus kaum jemals möglich ist, sondern mehr Sache der 
Vermuthung als einer auf positiver Grundlage beruhenden Diagnose sein 
wird. Denn alle Symptome, die man beim Duodenalkrebse beobachtet, 
  
  
 
	        
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