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Scbeiner, Strahlung und Temperatur der Sonne.
wobei nur vorausgesetzt ist, dass die Atmosphäre als aus lauter un
endlich dünnen concentrisclien Schichten bestehend gedacht ist. Es
müsste das Gesetz der Abnahme von v mit der Höhe bekannt sein, um
die erste Aufgabe streng zu lösen.
Der erste, der sich mit der Extinction, speciell auf Lichtstrahlen
bezogen, beschäftigt hat, ist Lambert 1 ). Derselbe macht die verein
fachende Annahme, dass der Weg der Strahlen durch die Atmosphäre
ein geradliniger sei, was natürlich nur für die senkrecht einfallenden
Strahlen in Strenge richtig ist. Der Lambert’sche Ausdruck für die
Differenz der Intensitätslogarithmen zwischen Strahlen, welche die J\.tmo-
sphäre bei der Zenithdistanz % und im Zenith passiren, lautet:
lg I 0 — lg I- = A (1 — sec x) 4- sec x tg 1 2 x — | C ■ sec x tg 4 x + ...
Die Coefficieilten A, B, C ... müssen aus den Beobachtungen abgeleitet
werden. Für A und B hat G. Müller 2 ) aus zahlreichen Beobachtungen
folgende Werthe gefunden (gültig für die optischen Strahlen der Maximal
wirkung auf das Auge, also etwa der Wellenlänge des Gelb-Orange
entsprechend):
A — — 0.0S0441
B= — 0.0000911.
Als Transmissionscoefficient der Atmosphäre ergiebt sich hieraus
der Werth 0.8309, d. h. bei senkrechtem Durchgänge des Lichtes wer
den 17% desselben absorbirt.
Bouguer 3 ) hat ebenfalls die Extinction in den Bereich seiner Unter
suchungen gezogen. Auch er nimmt den Weg des Lichts durch die
Atmosphäre als geradlinig an, doch macht er bestimmte Voraussetzungen
über die Abnahme der Dichtigkeit mit der Höhe, indem er das Mariotte-
sche Gesetz als gültig annimmt, wobei er allerdings die Abnahme der
Temperatur mit der Höhe vernachlässigt. Hiernach berechnet er die
Höhe einer Luftatmosphäre vom constanten Druck von einer Atmosphäre
und findet denselben aus Barometerbeobachtungen in verschiedenen
Höhen von De la Hi re zu 7623 Metern. Bezeichnet man diese Höhe mit
Z 0 , so wird nach Bouguer die Weglänge für die Zenithdistanz x ge
funden durch:
1) Photometria ...
2) G. Müller, Die Photoraetrie der Gestirne. Leipzig 1897. Dieselbe enthält
über die Extinctionslehre sehr detaillirte Angaben, aus denen das Wesentlichste hier
ausgezogen ist.
3) Traité d’optique III.