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Scheiner, Strahlung und Temperatur der Sonne.
aller Körper für die verschiedenen Strahlungsarten mit der Temperatur
ändert; so lange man das Gesetz, nach welchem diese Aenderung vor
sich geht, nicht kennt, oder mit anderen Worten, so lange die Kirch
hof f’sche Function nicht gefunden ist, so lange bleibt jede exacte
Lösung der Aufgabe, durch Messung der Strahlung die Temperatur des
strahlenden Körpers zu bestimmen, für hohe Temperaturen ausgeschlossen.
Man wird für bestimmte Körper innerhalb der im Laboratorium her
stellbaren, resp. genau bestimmbaren Temperaturgrenzen, das Problem
strenge lösen können, nicht aber in seiner Anwendung auf die
Sonne.
Die bisher aufgestellten Strahlungsgesetze sind nun die folgenden:
Newton hat sich zuerst mit dem Problem der Strahlung beschäftigt
und kommt zu dem Schlüsse, dass die Erwärmungs- oder Erkaltungs
geschwindigkeit direct proportional dem Temperaturunterschiede zwischen
strahlendem und bestrahltem Körper gesetzt werden könne. Bezeichnet
man daher diesen Temperaturunterschied mit t, mit clt seine Verände
rung mit der Zeit%, so ist die Geschwindigkeit V der Erwärmung zu
sich durch Integration der Temperaturunterschied zur Zeit % zu t=t 0
wenn i 0 den Temperaturunterschied zur Zeit z 0 und m eine durch Be
obachtung zu bestimmende Constante bedeutet.
Es ist schon lange bekannt, dass das Newton’sche Gesetz nur als
eine ganz rohe Annäherung betrachtet werden kann, die, nur für geringe
Temperaturunterschiede anwendbar, bei grösseren Unterschieden ganz
illusorisch wird, und es sind daher schon frühzeitig verschiedene Ver
suche zu Ermittelung eines besseren und für höhere Temperaturen
brauchbaren Gesetzes gemacht worden.
Dulong- und Petit haben eine Reihe von Untersuchungen angestellt,
bei denen die Bedingung der gleichförmigen Zufuhr von Wärme aus
dem Innern oder besser die Gleichheit der Oberflächen- und der Innen
temperatur dadurch nahe erfüllt war, dass sie Kugeln mit Flüssigkeiten
verwendeten, durch deren Strömungen der Temperaturausgleich erfolgte.
Sie fanden als innerhalb des von ihnen benutzten Temperaturintervalls
von 280° gültiges Gesetz, dass die von einem Körper ausgestrahlte
Wärmemenge in einer geometrischen Progression wächst, wenn die Tem
peratur gleichförmig zunimmt Die in der Zeiteinheit ausgestrahlte
Wärmemenge bei der Temperatur t ist dann darstellbar durch den
Ausdruck
m • a l ,