Full text: Strahlung und Temperatur der Sonne

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Scheiner, Strahlung- und Temperatur der Sonne. 
einer darüber gelagerten grösseren; die Zeiten der Fleckenmaxima und 
-Minima können festgelegt werden, ebenso die relativen Intensitäten der 
selben. Mit diesen Curven bat man die Uber den gleichen Zeitraum 
ausgedehnten meteorologischen Beobachtungsreihen oder -Curven zu ver 
gleichen und nachzusehen, ob dieselben einen ähnlichen Verlauf zeigen; 
es kommt dann darauf an, zahlenmässig zu entscheiden, ob diese Aehn- 
liehkeit reell oder nur durch Zufall entstanden ist. Das ist der schwie 
rigste Punkt des ganzen Problems, besonders wenn, wie nicht anders 
zu erwarten ist, der Einfluss der wechselnden Strahlung auf die meteo 
rologischen Daten nur gering ist, gegenüber den durch andere Ursachen 
bedingten Schwankungen derselben. Hier ist der Willkürlichkeit ein 
weiter Spielraum gegeben, und es können leicht zwei Bearbeiter des 
gleichen Materials zu entgegengesetzten Resultaten gelangen. 
Aus dem allem ist es durchaus verständlich, dass die sämmtlichen 
bisherigen Untersuchungen über den Zusammenhang der Sonnenfiecken- 
periode mit meteorologischen Daten zu keinem bestimmten Resultate 
geführt haben. 
Wegen dieses Mangels an Erfolg und gleichzeitig wegen des ausser 
ordentlichen Umfangs derartiger Untersuchungen habe ich von einer 
Darstellung derselben an dieser Stelle abgesehen; der Umfang einer 
solchen würde denjenigen dieses ganzen Buches überschreiten. Ausser 
dem besitzt die astronomische Litteratur bereits zwei einschlägige, sein- 
sorgfältige und in ihrer Art erschöpfende Monographien, auf welche ich 
hier verweisen möchte: 
Hahn, Ueber die Beziehungen der Sonnenflecken zu meteorologischen 
Erscheinungen, 1877, und Fritz, Die Beziehungen der Sonnenflecken 
zu den magnetischen und meteorologischen Erscheinungen der Erde, 1878. 
Ein Zusammenhang zwischen der Sonnenfleckenhäufigkeit und den 
magnetischen Erscheinungen, speciell auch mit der Häufigkeit der Nord 
lichter, scheint mit grosser Wahrscheinlichkeit vorhanden zu sein; der 
selbe würde aber nicht auf die Wärmestrahlung der Sonne zurück 
geführt werden dürfen, sondern auf elektrische Strahlungen, und kann 
daher erst in dem letzten Abschnitte kurz erwähnt werden. 
Ich möchte noch besonders darauf hinweisen, dass, selbst wenn die 
11jährige Periode der Sonnenthätigkeit mit einer relativ starken Varia 
tion der Strahlung verbunden sein sollte, es doch durchaus nicht auf 
fallend ist, dass dieselbe bisher nicht erkannt worden ist. Wie oben 
gezeigt wurde, bleibt die Bestimmung der Solarconstante selbst im 
Schlussresultate noch um etwa 10°/ 0 unsicher; es kann also gar keine 
Rede davon sein, periodische Aenderungen selbst von diesem Betrage durch 
directe Messungen zu ermitteln. Die Integration in den meteorologischen
	        
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