Full text: Das astronomische Diagramm ([Text])

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Bestimmung der Zeit. 
A R bezeichnet liier die gerade Aufsteigung des Gestirns. 
Wenn die Summe von AR und i grösser ist als 24 Stunden, so 
muss man 24 Stunden davon abziehen. 
Wahre- oder Sonnenzeit. 
Die Zeit lässt sich auch nach der Bewegung der Sonne bestimmen, 
wenn auch nicht auf so einfache Weise. Hierbei geht man von derZeit 
aus, welche zwischen zwei auf einander folgenden Culminationen 
des Mittelpunktes der Sonne verfliesst. Einen solchen Zeitraum 
hat man einen wahren Sonnentag genannt. Letzterer fängt 
mit dem wahren Mittage oder mit dem Augenblicke des Durch 
ganges des Mittelpunktes der Sonne durch den Meridian an, und 
dauert bis zum nächsten Mittage fort. Er wird ebenfalls in 24 
Stunden getheilt. Diese sind aber von den Sternstunden ver 
schieden. Die Sonne nämlich scheint in Folge der jährlichen Be 
wegung der Erde täglich, bald um etwas mehr, bald um etwas 
weniger als einen Grad nach Osten fortzurücken, was bei den 
Sternen nicht der Fall ist. Die Sterne sind im Vergleich mit dem 
Durchmesser der Erdbahn von uns so weit entfernt, dass die von 
einem Sterne nach verschiedenen Punkten der Erdbahn gezogen 
gedachten geraden Linien betrachtet werden können, als wären 
sie unter einander parallel, folglich hat die jährliche Bewegung 
der Erde auf die scheinbaren Orte der Sterne nicht den Einfluss 
wie dieses bei der Sonne der Fall ist. Es sei *S (Fig. 30) die 
Sonne, ab ein Stück der Erdbahn, a F und bF die Richtung, in 
welcher der Fixstern F von a und b aus gesehen wird. Wenn 
die Erde, während sie sich einmal um ihre Axe dreht, den durch 
ab bezeichneten Tlieil ihrer Bahn zurückgelegt hat, so erscheint 
nach vollendeter Rotation der Fixstern F , wegen seiner grossen 
Entfernung, wieder im Meridian; damit aber auch die Sonne den 
Meridian wieder erreicht, muss sich die Erde noch um den Win 
kel dbc drehen, hierüber verüiessen noch etwa 3 m 56 s . Da aber 
der Tlieil der Bahn ab, welchen die Erde während einer Rotation 
zurücklegt, von Tag zu Tag verschieden ist, so gelangt die Sonne 
zuweilen etwas früher, zuweilen etwas später, als nach 3 m 56 s in 
den Meridian. Weil die Länge der Sterntage nur durch die Um 
drehung der Erde und das tägliche Rückgehen des Frühlings 
punktes nach Westen, welches als gleichmässig betrachtet werden 
kann, bedingt ist, so sind alle Sterntage einander gleich. Die
	        
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