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Vorwort.
betrachteten Grössen in jene Formel zu substituiren und
die numerische Berechnung der sich dadurch ergebenden
Gleichung durchzuführen. Es würde aber ein grosser
Irrthum sein, wenn man daraus, dass die sphärische
Astronomie sich wenig, oder gar nicht, um die Bestim
mung der Grössen bekümmert, welche sie als bekannt
in die Rechnung einführt, schliessen wollte, dass die Er
mittelung und Bestimmung letzterer sich auch so ohne Wei
teres und von selbst machte. Es wird sich in der Praxis
bald herausstellen, dass die Bestimmung der Grössen,
welche durch Beobachtung gefunden werden müssen, in
den meisten Fällen schwieriger ist, als der algebraische
Calcul und die numerische Berechnung. Das Studium der
Kunst des Beobachtens erfordert jedenfalls eine eben so
grosse geistige Anstrengung, wie das der Formeln der sphä
rischen Astronomie, und der Anfänger kann bei jenem
eben so wenig einer Anleitung entbehren, wie bei letzterem.
Aus diesem Grunde sind in dem vorliegenden Lehrbuche
neben der Anleitung zur Auflösung jener Aufgaben durch
das Diagramm und durch Rechnung auch die Regeln,
welche bei Anstellung von Beobachtungen und Messun
gen beachtet werden müssen, ausführlich dargestellt.
Das erste Buch enthält die Grundzüge der sphäri
schen Astronomie in genetischer Darstellung; das zweite
die Entwickelung der Formeln derselben. Der Inhalt der
folgenden Bücher bezieht sich unmittelbar auf die Praxis.
Eine ausführliche Beschreibung der wichtigsten tragbaren
astronomischen Instrumente und die Darstellung der Re
geln, nach welchen die Beobachtungen ausgefiihrt wer
den müssen, machen den hauptsächlichsten Theil dersel-