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Bestimmung der wahren Höhe.
der Erde berücksichtigt werden muss. Denkt man sich durch den
Ort des Beobachters M (Eig. 61), und die Erdaxe DE eine Ebene
gelegt, so ist dieses die
Ebene des Meridians und
ihr Durchschnitt mit der
Oberfläche der Erde
AD BE ist eine Ellipse^
deren kleine Axe DE der
Erdaxe, deren grosse Axe
B A dem Durchmesser
des Erdäquators gleich
ist. Die Ebene 11 r J\ wel
che das Erdsphäroid in M
berührt, ist der schein
bare Horizont, auf wel
chem die Richtung der
Verticallinie 7 MN senkrecht steht. Durch letztere wird der Ort
des scheinbaren Zeniths am Himmel bestimmt. Die Linie DA
bezeichnet die Durchschnittslinie der Ebene des Meridians mit
der Ebene des Aequators, und folglich ist der Winkel ZNA = cp
die geographische Breite des Ortes M. Zieht man ferner
durch den Mittelpunkt der Erde C und den Punkt M eine Gerade,
und denkt man sich diese bis an das Himmelsgewölbe verlängert,
so erhält man dadurch in 71 das geocentrische Zenith für den
Ort M. Der Winkel MCA = qp' aber, welcher die Neigung der
Centrale MC gegen den Aeqnator ausdrückt, heisst die geocen
trische Breite des Ortes M.
Alle parallaktischen Rechnungen beziehen sich auf das geocen- i;>|
frische Zenith, daher kommt bei diesen Rechnungen immer die
geocentrische, nicht aber die geographische Breite in Betracht,
und die wahre Horizontalparallaxe eines Himmelskörpers ist der
Winkel, unter welchem man die Centrale CM von seinem Mittel
punkte aus sehen würde. Offenbar ändert sich hier die Horizon
talparallaxe mit der Breite. Sie ist am grössten für die Breite
= 0° und am kleinsten für die Breite = 90°.
Die Horizontalparallaxe für die Breite 0° heisst die Aequa-
torial-Horizontalparallaxe. Diese findet man in den astro
nomischen Jahrbüchern und nautischen Ephemeriden angegeben.
Aus ihr wird die Horizontalparallaxe für jeden Ort auf der Erd-
Fig. 01.