Bestimmung der wahren Höhe.
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b. Bestimmung der scheinbaren und wahren Höhe des
Mittelpunktes des Mondes.
Beispiel. Mittelst des künstlichen Horizonts hat man unter 166
53° 22' nördl. Breite die doppelte Höhe des obern Mondrandes ge
messen und = 90° 31'15" gefunden. Der Indexfehler war —P 3 ",
das Azimuth des Mondes, vom Nordpunkte aus gerechnet, war
146° 40g die durch Interpolation aus den Angaben der Eplieme-
ride bestimmte Horizontalparallaxe == 58' 54", der corrigirte
Halbmesser des Mondes = 16' 14". Man sucht die scheinbare
und wahre Höhe des Mittelpunktes, die wahre Distanz vom geo-
Doppelte Höhe des Oberrandes des Mondes == 90° 3D 15"
Scheinbare Höhe des Oberrandes . . . . = 45° 15' 6 "
Scheinbare Höhe des Mittelpunktes ... — 44° 58' 52".
Nachdem so die scheinbare Höhe des Mondes berechnet ist,
wird unter Zuziehung der in den Tafeln XVIII. und XIX. enthal
tenen Zahlen die wahre vom Mittelpunkte der Erde aus gesehene
Höhe bestimmt. DasAzimutli des Mondes, welches in Tafel XVIII.
als Argument auftritt, muss hier für die Orte auf der nördlichen
Halbkugel der Erde vom Südpunkte, auf der südlichen Halbkugel
aber vom Nordpunkte an gerechnet werden. Die dazu gehörende
Correction wird als positiv in Rechnung gebracht, so lange das
Azimuth kleiner als 90° ist und als Argument in der obersten
Reihe der Tafel steht, als negativ hingegen, wenn es grösser als
90° ist und unter der Tafel steht.
Die Tafel XIX. enthält die an der Horizontalparallaxe wegen
der Breite allzubringende Correction. Durch sie erhält man die
Horizontalparallaxe des Orts der Beobachtung p, die Höhen
parallaxe für den Ort der Beobachtung wird aus A, der schein
baren geocentrischen Höhe, und P, die Horizontalparallaxe für
den Ort der Beobachtung, durch die Formel
gefunden. Hiernach gestaltet sich die noch übrige Rechnung auf
folgende Weise.
Indexfehler
Verbesserte doppelte Höhe
= 90« 30' 12"
1' 3"
Corrigirter Halbmesser
16' 14"
p — P cos. h