Full text: Das astronomische Diagramm ([Text])

286 
Bestimmung der Breite. 
Ein Resultat, mit welchem der Seemann schon zufrieden sein 
könnte. 
Die Sonne stand aber zur Zeit der Beobachtung nicht genau 
im ersten Vertical, sondern ihr Azimuth war zur Zeit der Beob 
achtung 88° 20'; führen wir diesem gemäss die Rechnung nach 
der Formel 
dh 
cos. w = ———-—; , 
15 dt sin.a 
so erhalten wir: 
log. 1892 = 3,2769211 
Cp. log. 15 = 8,8239087 
Cp.log. 211,5 = 7,6746896 
Cp. log. sin. 88° 20' = 0,0001838 
log. cos. cp = 9,7757032 
cp = 53° 22' 16". 
Dieses Ergebniss weicht nur noch um 6" von der absoluten 
Genauigkeit ab. 
Bei Anwendung einer gut construirten Terzienuhr und des 
aus dem „Nautical Almanac“ entnommenen, bis auf Zehntel genau 
angegebenen Halbmessers der Sonne wird der geübte Beobach 
ter durch die angegebene Methode immer ein Resultat erhalten, 
welches für die Praxis völlig genügt. 
Weil hier bei der Rechnung der Indexfehler, die Kimmtiefe, 
die Refraction und Parallaxe-gar nicht in Betracht kommen und 
auch die Aenderung der Declination der Sonne nur einen gerin 
gen Einfluss ausübt; so ist die obige Methode viel einfacher als 
eine der bisher bekannten; ja man darf behaupten, dass keine 
einfachere gefunden werden kann. 
Für die Seefahrt kann sie von der grössten Bedeutung wer 
den und die durch sie gewonnene Zeit und Arbeit wird dem Pilo 
ten die Kosten einer Terzienuhr mehr als hundertfältig aufwiegen. 
Wenn es sich nur darum handelt, die Breite bis auf einige 
Minuten genau kennen zu lernen, so verdient das angegebene 
Verfahren, seiner Einfachheit wegen, auch dann den Vorzug vor 
jedem andern, wenn der Beobachter die Zeit auch nur durch eine 
gewöhnliche, aber mit Secundenzeiger versehene Taschenuhr be 
stimmen kann. Zu diesem Zwecke sind dann kurz vor, während 
und kurz nach der Zeit, zu welcher sich die Sonne im ersten Ver 
tical befindet, auf die angegebene Weise Beobachtungen zu ma-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.