Bestimmung der Zeit.
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so erhält man:
Log. sin. a
log. cos. cp
= 9,8550010 — 10
= 9,9998019 — 10
= 9,8551991 — 10
= 440 14' 5".
Dieses Ergebniss ist von der wahren Breite noch 25 Secun
den verschieden.
Die Abweichungen bei 1. und 2. sowie bei 3. und 4. sind
etwas grösser. Der Grund hiervon liegt in den Beobachtungen
und hat sich auch bei Bestimmung des Chronometerfehlers gel
tend gemacht. Während nämlich die Berechnung des Standes
des Chronometers aus 2. und 3. ergeben, dass dasselbe um
19 m 20,5 S zu spät gegen mittlere Zeit war, folgt für seinen Stand
aus 1.: 19 m 20,9 S , aus 4. aber: 19 m 20,0 S .
Bei Betrachtung der soeben für die Breite gefundenen Wer-
the darf man ferner nicht aus dem Auge verlieren, dass die Zeit-
und Höhenunterschiede, von welchen ausgegangen wurde, nichts
weniger als verschwindend klein sind.
Die auf dem Meere durch eine Beobachtung der Meridian
höhe der Sonne bestimmte Breite bleibt, auch abgesehen von al
len Irrthümern, welche sonst noch bei der Messung Vorkommen
können , schon allein wegen der terrestrischen Refraction in jedem
Falle bis auf 3 Minuten unsicher. Bei unserer Methode bleibt
diese Fehlerquelle ganz ohne Einfluss.
Ausgerüstet mit einer Terzienuhr und einem zum Sextanten
gehörigen Fernrohre, in dessen Brennpunkte ein System von Fä
den ausgespannt ist, welche 6' von einander abstehen, wird der
im Observiren geübte Seemann durch die im Voranstehenden ent
wickelte Methode zu jeder Zeit, bei Tag oder Nacht, ein für seine
Praxis völlig genügendes Resultat erhalten.
Bestimmung der Breite durch den Polarstern.
Die Formel, mittelst welcher die Breite aus der durch Beob- 238
achtung gefundenen Höhe des Polarsterns abgeleitet wird, ist
oben §. 63 entwickelt.
Durch die im „Nautical Almanac“ mit Tables for determining
the Latitude by observations of the Pole star out of the Meridian , oder
P r e s t e 1 , astron. Diagramm. 1 ß