Full text: Das astronomische Diagramm ([Text])

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Bestimmung der Zeit. 
und zeichnet auch für ihn die Zeit auf, welche die Uhr dann 
zeigt. Das arithmetische Mittel für die beiden aufgezeichneten 
Zeiten ist die Zeit der Uhr für den Augenblick, in welchem die 
scheinbare Höhe des Mittelpunktes der Sonne dem ganzen, oder 
beim künstlichen Horizonte der Hälfte, des durch die Alhidade an 
gegebenen Winkels gleich ist. Geschieht die Beobachtung Nach 
mittags, so wird auf dieselbe Weise, aber zuerst die Höhe des 
Unterrandes der Sonne und dann die Höhe des Oberrandes beob 
achtet. Im Uebrigen ist das Verfahren mit dem eben beschriebe 
nen übereinstimmend. Um recht sicher zu gehen, ist es zweck 
mässig, auf die angegebene Weise noch eine oder zwei andere 
Höhen der Sonne nebst den Zeiten für dieselben zu bestimmen. 
Zu dem Zwecke verschiebt man die Alhidade, wenn man bei der 
Messung von der Kimm ausgeht, etwa um einen, beim künstli 
chen Horizonte um zwei Grade. 
Aus den Grössen, welche man durch die auf die angegebene 
Weise angestellten Beobachtungen erhalten hat, wird nun die'Zeit 
bestimmt. Dazu ist zuvörderst erforderlich: 
b. Ableitung der wahren Höhe des Mittelpunktes der Sonne aus 
der durch Beobachtung gefundenen. 
246 Die wahre Höhe des Mittelpunktes der Sonne wird aus der 
durch Messung bestimmten, wenn man bei letzterer von der Kimm 
ausging, nach Anleitung des in §. 163 aufgestellten Schemas ab 
geleitet. Ging man hingegen bei der Messung von dem im künst 
lichen Horizonte gespiegelten Sonnenbilde aus, so geschieht die 
Ableitung der wahren Höhe des untern oder obern Bandes nach 
dem in §. 161 aufgestellten Schema; zu dem Endresultate legt 
man aber dann noch den Halbmesser der Sonne hinzu. 
o. Bestimmung der wahren Zeit für den Augenblick der Beob 
achtung. 
247 Die wahre Zeit für den Augenblick der Beobachtung kann nun 
1. mittelst unsers astronomischen Diagramms, oder 
2 . durch Bechnung geschehen. 
1. Das Verfahren, um die wahre Zeit durch das Diagramm zu 
finden, ist in §. 200 u. s. w. angegeben. 
2. Durch Bechnung findet man die Zeit, indem man von einer 
der in §. 50 u. s. w. abgeleiteten Formeln ausgeht. 
Als Beispiel soll hier die schon durch das Diagramm aufge-
	        
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