Metadata: Philosophische Kritiken und Grundsätze (2. Band)

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Art herauszieht. Allein Herr Bachmann hält sich (Antihegel S. 27) 
bloß an jene Aeußerung in der Vorrede zur Phänomenologie und eine 
Stelle in der Geschichte der Philosophie, wo „damit übereinstimmend 
Hegel über Plato sich äußere: die platonische Idee sei Gattung, ) Art“, 
und giebt nun ohne Weiteres diesen allerdings sehr bezeichnenden Spitz— 
namen (denn eine andere Bedeutung hat in der That der Ausdruck: 
Art nicht, indem sich Hegel desselben bloß bedient, um nur ganz im All⸗ 
gemeinen zunächst einen Anhaltspunkt, einen bestimmten Begriff von 
der Idee zu geben) für den wahr en Namen, für die positive, totale, 
) Als Belege von der Oberflächlichkeit der Bachmannischen Beurtheilung und 
Lecküre mögen einige der wichtigsten Aeußerungen Hegels über die platonische Idee aus 
seinen Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie hier ihren Platz finden; S. 199 
II. Bd. heißt es von der Idee: „sie ist nichts Anderes als das Allgemeine, und daß 
dieß Allgemeine nicht als das formell Allgemeine angenommen wird, wie die Dinge 
nur Theil daran haben, oder, wie wir es ausdrücken, nur Eigenschaften der Dinge 
sind: sondern indem dieß Allgemeine als das an und für sich selbst Seiende, 
als das Wesen genommen wird, als dasjenige, was nur ist, was nur Wahr— 
heit hat.“ Hierauf bezieht sich die Stelle S. 224, auf die sich Herr B. beruft, und 
welche also lautet: „das Allgemeine ist zunächst unbestimmt — aber es kommt wesent— 
lich auf die weitere Bestimmung des Allgemeinen in sich an. Dieses Allgemeine hat 
nun Plato die Idee, eꝛdoc genannt, was wir zu näch st Gattung, Art übersetzen, und 
die Idee ist auch allerdings die Gattung, die Art, die aber mehr durch den Ge— 
danken gefaßt ist mehr fürden Gedanken ist. Man muß aber deßhalb unter 
Idee nicht etwas Transcendentales, weit Hinausliegendes sich denken, Mos ist nicht in 
der Vorstellung substantiirt, isolirt, sondern die Gattung, das genus. Idee ist uns 
geläufiger unter dem Namen des Allgemeinen. Das Schöne, das Wahre, Gute für 
sich selbst ist Gattung.“ Was aber H. unter Gattung versteht, geht aus dem gleich 
darauf folgenden Beispiel vom Thier hervor, von dem er sagt: „es ist lebendig, dieß ist 
seine Gattung, die Lebendigkeit ist sein Substanzielles, Wahres, Reelles; nimmt man 
dem Thiere das Leben, so ist es Nichts.“ S. 227 heißt es: „die Idee ist Allgemeines 
Gedanke und ist (objectiv).“ S. 230: „ESie ist das Allgemeine, aber als das 
sisch selbst Bestimmende, das konkret in sich ist. Dieses kommt nur durch 
Bewegung in solchen Gedanken, die Gegensatz, Unterschied in sich enthalten. Die 
Idee ist dann Einheit dieser Unterschiede, und so ist sie bestimmte Idee“ 
S. 233. Im Sophistes untersucht Plato die reinen Begriffe oder Ideen (e0 
Arten, denn die Ideen sind in der That nichts Anderes) von Bewegung und Ruhe, 
Sichselbstgleichheit und Anderssein, Sein und Nichtsein.“
	        
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