Im Verlage von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig ist erschienen:
Abbildung krummer Oberflächen
auf einander
und
Anwendung derselben auf höhere Geodäsie.
Von
Dr. J. Dienger,
Professor der Mathematik an der polytechnischen Schule zu Karlsruhe.
Mit in den Text eingedruckten Holzschnitten,
gr. 8. Fein Velinpap. geh. Preis 16 Ggr.
Zur Berechnung der geographischen Lage der Eckpunkte eines geodätischen
Netzes — bekanntlich eine der Hauptaufgaben der höheren Geodäsie — bedient
man sich verschiedener Methoden. Die einfachste derselben ist die von Gauss
gegebene, da sie sich blos auf die Lehren der sphärischen Trigonometrie stützt.
Die Berechtigung zur Anwendung dieser Lehren hat Gauss in seiner Preisschrift:
»Allgemeine Auflösung der Aufgabe: Die Theile einer gegebenen Fläche auf einer
anderen gegebenen Fläche so abzubilden, dass die Abbildung dem Abgebildeten in
den kleinsten Theilen ähnlich wird,« nachgewiesen. — Die vorliegende kleine
Schrift behandelt dieselbe Aufgabe, indem sie sich an die Arbeiten von Gauss
anleimt, dabei die nöthige Ausführlichkeit, so weit dieselbe zum Verständniss noth-
wendig erscheint, beobachtet, und den Gegenstand allgemein verständheh darstellen
will. Die Anwendung auf die erstgenannte Aufgabe ist vollständig durchgeführt
und durch Beispiele erläutert.
Ausgleichung der Beobachtungsfehler
nach der Methode der kleinsten Quadratsummen.
Mit zahlreichen Anwendungen, namentlich auf geodätische Messungen.
Von
Dr. J. Dienger,
Professor der Mathematik an der polytechnischen Schule zu Karlsruhe.
Mit in den Text eingedruckten Holzschnitten,
gr. 8. Fein Velinpap. geh. Preis 1 Thlr. 4 Ggr.
Die vonGauss geschaffene Methode der kleinsten Quadrate ist einerseits noch
lange nicht so bekannt und gewürdigt, als sie es verdient; andererseits ist sie häufig
missverstanden und demgemäss in irriger Weise angewendet worden. Es bestehen
freilich auch ausser den beiden von Gauss in lateinischer Sprache geschriebenen
Schriften wenige andere, die diese Methode auf mathematischen Grundsätzen auf
bauen, da die ausführliche Abhandlung Encke’s in dem Berliner astronomischen
Jahrbuche (1834 — 1836) nicht als besondere Schrift erschienen ist. Einige an
dere Werke, in denen die Methode der kleinsten Quadrate gelegentlich berührt
wird, haben dieselbe entweder zu kurz oder zu oberflächlich behandelt. Es schien
daher dem Verfasser an der Zeit, diese Methode, ohne — wie gewöhnlich ge
schieht — durch Einfügen der Rcchnungsmethoden den Gedankengang zu unter
brechen , in wissenschaftlicher Weise darzustellen, und auf Beispiele anzuwenden,
welch’ letztere aus der grossen Anzahl dazu passender, ihrer praktischen Wichtig
keit nach ausgewählt wurden. Es wird dadurch von selbst klar werden, in welchen
Fällen diese Methode angewendet werden kann und soll, und in welchen von ihrer
Anwendung keine Rede sein kann; ebenso auch, was sie im erstem Falle leistet.
Als Anwendung wurde namentlich die Ausgleichung der Winkelbeobachtungen bei
einer grossen geodätischen Vermessung ausführlich behandelt; eben so wurde
mehrfach gezeigt, wie man mittelst der Methode der kleinsten Quadrate die relative
Güte der Instrumente, mit denen man die Beobachtungen anstellt, ermitteln kann,
was in anderer Weise wohl kaum zu erreichen ist.