Was hier von Parallelebenen zur Erläuterung angeführt
worden ist, läßt sich leichtlich auf Schichten anwenden, die
unregelmäßig begränzt sind und nach mannigfaltigen Rich
tungen fortlaufen; denn ihre Projectionen werden sich ändern
in Uebereinstimmung mit der Größe der Aenderung in der
Schicht und dem Abstande des Auges. Und. auf solche Weise
können alle Arten von Krümmungen sowohl, als auch man
cherlei verschiedene Grade von Helligkeit in der Projection
hervorgebracht werden.
Aus solchen Erscheinungen also laßt sich nach den vorher
gehenden Bemerkungen folgern, daß die Sonne sehr wahr
scheinlich in einer von den großen Schichten der Fixsterne sich
befinde, und allem Vermuthen nach nicht fern von der Stelle,
wo irgend eine kleinere Schicht als ein Zweig davon ausläuft.
Eine solche Annahme kann auf eine höchst befriedigende und
einfache Weise die sämmtlichen Erscheinungen der Milchstraße
erklären, als welche, dieser Hypothese zu Folge, nichts anders
denn eine perspectivische Erscheinung der in dieser Schicht
und in ihrem Nebelzweigè enthaltenen Sterne ist. Was uns
noch ferner bewegen muß, die Milchstraße aus diesem Gesichts
punkte anzusehen, ist der Umstand, daß wir nicht länger
zweifeln können, ihr weißliches Aussehen entspringe aus dem
vereinigten Glanze der zahllosen Sterne, aus denen sie be
steht. Wollten wir uns nun die Milchstraße als einen unre
gelmäßigen Ring von Sternen denken, da wir dann
nahe bei dessen Mittelpunkt die Stelle der Sonne annehmen
müßten, so wird es etwas ganz Außerordentliches seyn, daß
die Sonne, die eben ein solcher Fixstern ist, als jene, die den
eingebildeten Ring ausmachen, sich gerade in dem Mittel«
punkte einer solchen Menge von Himmelskörpern befinden
sollte, ohne daß sich irgend ein Grund zu diesem sonderbaren
Vorzüge absehen ließe; dagegen nach unserer Annahme jeder
Stern in dieser Schicht, wenn er nicht sehr nahe am Ende
ihrer Länge oder ihrer Höhe stehet, so gestellt seyn wird, daß
er gleichfalls seine eigne Milchstraße habe, nur mit solchen