Full text: Ueber den Bau des Himmels ([Text])

Einige Theile unseres Systems scheinen, wenn ich mich 
so ausdrücken darf, bereits größere Verwüstungen von der 
Zeit erlitten zu haben, als andere; zum Beispiel in dem 
Leibe des Scorpions ist eine Oeffnung oder ein Loch, wel 
ches wahrscheinlich von dieser Ursache herrühret. Ich fand 
Liese Oeffnung, als ich in dem Parallelstreif vom 112.° bis 
114. 0 Nordpolardistanz aichte. Meine Aichungen nahmen, 
indem ich mich der Milchstraße näherte, stufenweise zu, von 
9, 7 bis 17, 1 , als sie plötzlich auf einmal bis auf nichts 
abnahmen, wenige ziemlich große Sterne ausgenommen, 
welche machten, daß die Aichungen 0, 5, o, 7, 1, 1, 1, 4, 3 
anzeigten, worauf sie wieder auf 4, 7, iz, 5, 20, z und 
gleich darauf auf 41, 1 anwuchsen. Diese Oeffnung ist we 
nigstens 4 Grade breit, aber ihre Höhe habe ich noch nicht 
ausgemacht. Es ist merkwürdig , daß der Zoste Nebelfleck 
ohne Sterne aus der Sonnoissancs eles Dernes, welcher 
einer von den reichsten und zusammengedrängtesten Haufen 
kleiner Sterne ist, die ich mich jemals erinnere gesehen 
zu haben, gerade an dem westlichen Rande der Oeffnung 
lieget, und beinahe zu der Muthmaßung berechtiget, 
daß die Sterne, aus denen der Nebel zusammengesetzt ist, 
von jener Stelle sich gesammelt und die Lücke hinterlassen 
haben. Was diese Ansicht nicht wenig bestätigt, ist, daß *) 
*) Herschel kam nie wieder auf dieß Phänomen zu sprechen; 
noch verglich er es mit der Lage der übrigen Nebel und grö- 
ßern Sternhaufen in der Milchstraße, noch mit dem in der 
ersten Abhandlung aufgestellten Gesetze über das Verhältniß der 
Sternhaufen zur umgebenden Leere. Schubert in der Kos- 
mographie schloß richtig daraus, daß diese Sternhaufen also 
wirklich nicht in der ungemessenen Tiefe des Himmels liegen, 
da sie sich aus und in unserm System der Milchstraße gebildet. 
Er scheint aber das Gesetz von den umgebenden Lücken zu all 
gemein genommen zu haben.
	        
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