Full text: Ueber den Bau des Himmels ([Text])

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die Wirkung von Centralkräften erhalten ha» 
den. Um die Stärke dieses Schlusses zu zeigen, kann die 
Figur der Erde uns zum Beispiel dienen, deren Rundung, 
kleine Abweichungen, wovon die Ursachen bekannt genug sind, 
bet Seite gesetzt, ein Phänomen ist, welches allgemein zuge; 
standner Maßen eine Centripetalkraft entscheidend darthut. 
Auch bedürfen wir nicht der umlaufenden Trabanten des Jupt» 
ters, des Saturns, des Georgium Sidus (Uranus) uns 
zu versichern, daß eben dieselben Kräfte gleichfalls in den 
Massen dieser Planeten wohnen. Ihre Kugelgestalt allein 
muß als ein hinreichender unbestreitbarer Beweisgrund für 
diesen Punkt eingeräumt werden. Mit gleichem Recht wen. 
den wir diesen Schluß auf den Körper der Sonne sowohl, 
als des Mercurius, der Venus, des Mars und des Mondes 
an, als welche ihre Kugelgestalt derselben Ursache zu verdanken 
haben. Und wie können wir nun die Schlußfolge von uns 
weisen, daß die Bildung der Sternhaufen und Nebel, von 
denen wir gesprochen haben, nicht eben so sicher von Central» 
kräften herrühren sollte? 
Ueberdem so ist der Schritt, den ich hier in meinem 
Schlüsse gemacht habe, in der That sehr leicht und so be» 
schaffen, daß man ihn von selbst zugestehen sollte. Habe ich 
nicht bereits gezeigt, daß diese Sternhaufen zu ihrer jetzigen 
Bildung durch keine auf's Gerathewohl geschehene Zerstreuung 
der Sterne haben kommen können? Dadurch, daß die Theorie 
der Wahrscheinlichkeit die große Menge von Fällen, die 
solchen Hypothesen entgegen sind, darlegt, demonstrirt sie so 
zu sagen, daß die Sterne durch eine oder die andre Kraft so 
versammelt sind. Und thue ich alsdann mehr, als bloß das 
Nachdenken auf die Bedingungen leiten, unter welchen es 
diese Kraft wirken sieht? 
Zn einem Fall von solcher Wichtigkeit wird man mir er» 
lauben, ein wenig ausführlicher zu seyn, und noch eine Zu» 
gäbe von Beweisgründen aus dem innern Bauwerk sphärischer 
Sternhaufen und Nebel beizufügen. Wenn wir finden, daß 
es nicht nur eine allgemeine Form giebt, welche, wie bewte-
	        
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