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also auch raumdurchdringende Kraft hat, das andere aber
beschrankt worden durch Schirme, betrachtet man nach einan»
der zwei Sterne, die mit gleichem Glanze sich zeigen; ihre
Entfernung wird dann aus der Lichtstärke gefunden. Oder
noch allgemeiner, ein und dasselbe Instrument wird gleich;
sam in eine Reihe von verschiedener Kraft verwandelt, in«
dem man seine Oeffnung, also Lichtstärke, immer mehr be-
schränkt. Allmählich, wie die Kraft erweitert wird, treten
immer mehr Sterne der Milchstraße aus ihrer Tiefe hervor,
die man dadurch ergründet und immer tiefer erblickt; denn
es wäre unwahrscheinlich, daß gerade in einer bestimmten
Tiefe des Himmels alle möglichen Individu« von Sternen,
verschieden in Glanz und Größe, von einer gewissen Ordnung
an bis in's Unbestimmte hinaus zusammen sich fänden.
Das Prinzip der gleichen Vertheil» ng der Ster«
ne in unserm Systeme, von dem in der zweiten Abhandlung
zwei so sinnreiche Darstellungen sich finden, wird modificirt.
Schon die Vergleichung mit den Sternkarten, noch mehr
aber die Betrachtung und innere Organisation des Himmels
gestatten es für unser System nicht.
Die Abhandlung ist den igten Januar 18*7 in der
Königl. Gesellschaft vorgelesen worden.
Achte Abhandlung 1817.
Astronomische Beobachtungen n n d V e r s u ch e
zur E r f o r s ch u n g der A n o r d n u n g der
H i m m e l s k ö r p e r im R a u m e, u n d z u r Be
st i m m u n g der Ausdehnung u n b B e s ch a si
fenheit der Milchstraße.
Der Bau des Himmels, worin der wirkliche Ort jedes
himmlischen Gegenstandes im Raume bestimmt ist, kann
nur dann mit Genauigkeit umrissen werden, wenn wir die
Lage jedes Himmelskörpers nach drei Abmessungen angegeben