Full text: Ueber den Bau des Himmels ([Text])

sechs Beobachtungen über verschiedene Gegenden der Milch 
straße angeführt; folgende vier kann man jenen hinzufügen. 
Dcc. 27 , 1736 . Ger. Aufst. 6" 42®; Polardist. 
88° 33'. Es sind 116 Sterne im Gesichtfelde, außer vie 
len, die zu klein sind für das Aichen. 
Sept- 21, 1788. Ger. Aufst. 21 u 29^; Polardist. 
41 0 i'. Es sind ungefähr 360 Sterne im Gesichtfelde, 
doch die meisten sind so klein, daß die äußerste Aufmerk 
samkeit nöthig ist, um sie zu sehen. 
Sept. 27, 1768. Ger. Aufst. 21 u 17M. Polardist. 
52 o 50". Mit iZ?facher Vergrößerung sind kleine Sterne 
mit vermuthetem Nebel vorhanden, zoofache zeigt eine große 
Menge kleinerer Sterne mit den erster» vermischt. 
Sept. 11, 1790. Ger. Aufst. 19" 50 M; Polardist. 
47° o'. ' Ungefähr 240 Sterne im Gesichtfelde, mit vielen, 
die zu klein zum Zählen sind. 
Bei diesen zehn Beobachtungen ergab sich, daß die 
Aichungen, die in der Milchstraße angelegt worden, in 
ihrem Fortschreiten aufgehalten wurden durch die äußerste 
Kleinheit und Lichtschwäche der Sterne. Dieß kann jedoch 
keinen Zweifel übrig lassen über den Fortschritt der sternigen 
Regionen; denn wenn in einer Beobachtung eine zarte Neb- 
ligkeit vermuthet wurde, so erwies die Anwendung einer 
siärkern Vergrößerung, daß dieß zweifelhafte Aussehen ei 
ner Untermischung von mehreren Sternen zuzuschreiben war, 
die zu klein waren, um deutlich mit einer geringern Ver 
größerung erkannt werden zu können. Daraus dürfen wir 
folgern, daß, wenn unsere Aichungen die Milchstraße nicht 
mehr auflösen in Sterne, dieß nicht daher komme, weil 
ihr Wesen zweifelhaft, sondern weil ihre Aus 
dehnung unergründlich ist*). 
*) Dabei wird nicht ausgeschlossen, daß nicht Nebel isolirt, so 
wie Sternhaufen, in ihr enthalten seyen. Wenn aber die 
Milchstraße eine bestimmte Schicht von einer gewissen Breite ist, 
so muß der scheinbare Winkel, unter dem diese Breite erscheint,
	        
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