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Libellenquadranten und nach einer zuverlässigen Taschen
uhr, die während 24 Stunden Mitteleuropäische oder bequemer
Greenwicher Zeit bis auf etwa 10 Sekunden festhält.
Am Tage reichen, falls außer der Sonne gelegentlich noch der
Mond sichtbar sein sollte oder etwa in der Dämmerung Mond und
Venus zu sehen sind, gleichfalls Höhenmessungen an diesen Ge
stirnen aus. Im allgemeinen wird jedoch am Tage nur die Sonne
zur Verfügung stehen, so daß Höhenmessungen allein, je nach der
Stellung der Sonne nahe dem Meridian oder dem ersten Vertikal
(Ost-West) nur Breite oder Länge des Ballonortes ergeben. Alsdann ge
hören zur vollständigen Ortsbestimmung nach Breite und Länge
Höhen- und Azimutmessungen der Sonne, wobei letztere mit einem be
sonderen, gleichfalls im Ballon erprobten Peil - Fluidkompaß
auszuführen sind.
Die zur Auswertung aller dieser Beobachtungen nötigen Rech
nungen müssen während der Fahrt in der Gondel selbst
möglichst schnell, zumeist unter Benutzung der in der vorliegenden
Anleitung (Abschnitt V) gegebenen kurzen Tafeln, erledigt werden,
damit die astronomische Ortsbestimmung in der Luft dem Ballonführer
auch sofort von Nutzen sei. Hierbei kommt es in erster Linie nur
auf eine möglichst schnelle und sichere Herleitung des genä
herten Ballonorts (ungefähr bis auf 10 Bogenminuten = rund
16 km) an, während etwaige genauere Berechnungen der be
treffenden astronomischen Ortsbestimmungen später bei Bearbeitung
der gesamten Fahrtergebnisse ausgeführt werden können.
Gelegentlich ist es sogar vorteilhaft, selbst nur schätzungs
weise z. B. mit einem Transformator (S. 18) die astronomischen
Beobachtungen in der Gondel roh auszuwerten, um sofort wenigstens
einen Überblick über die Position des Ballons zu gewinnen.