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Aehnliches noch zweimal in den sechziger Jahren des vorigen Jahr- vor
hunderts wahrgenommen worden sein. Also schon dreimal wäre ein zu <
solcher Vorübergang in 36 Jahren bemerkt worden, und da dies immer
nur zufällig geschah, so müsste ein solcher Vorübergang eines Kometen keil
vor der Sonne sich sehr oft zutragen, um sich blos zufällig so oft zu legi
zeigen. Von der anderen Seite aber scheint sich eine solche Begeben
heit nur äusserst selten ereignen zu können, da sie voraussetzt, dass
der Komet mit seiner unteren Konjunktion mit der Sonne zugleich ^lsi
seinem Knoten sehr nahe sei. Ich werde hier die Wahrscheinlichkeit j e g e
dieses Ereignisses nach der Theorie näher untersuchen. vor
Da bei Kometenbahnen alle Inklinationen gegen die Ekliptik gleich
möglich sind, so werden auch für die scheinbare Bahn eines Kometen inn<
und endlich auch für die relative scheinbare Bahn eines Kometen, in peri
Ansehung der Sonne alle Inklinationen gleich möglich sein. Je kleiner gar
diese scheinbare relative Neigung der Bahn des Kometen ist, um so jeni
grösser kann seine geocentrische Entfernung von der Sonne bei seinem eiiu
Durchgänge durch den Knoten sein, um doch vor der Sonne gesehen inn<
zu werden; und umgekehrt. Da hier aber die mittlere Wahrscheinlich- gat:
keit zu bestimmen ist, so müssen wir im Mittel annehmen, dass die mö£
scheinbare relative Bahn des Kometen einen Winkel von 45° mit der sein
Ekliptik mache. Nennt man nun den scheinbaren Halbmesser der We
Sonne = q, und denkt sich an den Sonnenrand eine Tangente gezogen,
die mit der Ekliptik einen Winkel von 45° macht, so wird diese Tangente ein
die Ekliptik in einer Entfernung — qY2 vom Mittelpunkt der Sonne Km
schneiden. Es erscheinen also im Mittel alle diejenigen Kometen vor
der Sonne, deren scheinbare Entfernung von der Sonne bei ihrem Durch- ^ er
gange durch den Knoten kleiner als g Y2 ist und die zugleich der Erde
näher sind als der Sonne. ^ ie
1. s
Nun befinde sich die Erde während des Durchganges eines Kometen
durch seinen innerhalb der Erdbahn gelegenen Knoten in einem beliebigen g
Punkte ihrer Bahn. Man ziehe einen radius vector zur Sonne und
zu jeder Seite desselben aus dem angenommenen Punkt für die Erde
eine Linie, die einen Winkel = qY2 mit dem radius vector mache. ; ^
Aus dem Mittelpunkt der Sonne lasse man auf jede dieser beiden Linien j ^
ein Perpendikel fallen. So erhält man zwei mit ihrer Hypothenuse an- ^ ^
einander liegende gleiche rechtwinkelige Dreiecke, wovon diese Hypothe
nuse = dem Abstande der Erde von der Sonne und der spitzigste Winkel
= q V2 ist. Es ist klar, dass wenn der Knoten des Kometen innerhalb
dieser beiden Dreiecke fällt, der Komet vor der Sonne vorübergehen ^
werde. Da nun jede Lage des Knotens innerhalb der Erdbahn gleich ; er f<
möglich ist, so verhält sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Komet ! Kui