Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

90 Abhandlungen. 
Man wird diese Annahme des vierten Theils um so weniger zu 
klein finden, wenn man bedenkt, wie oft Mondschein und trübes Wetter, 
auch oft Nachlässigkeit der Aufsucher veranlassen wird, dass wir Kometen 
nicht sehen, die wir hätten sehen können. Da nun doch im Durch 
schnitt alle Jahre ein Komet entdeckt wird, da bei weitem die meisten 
dieser Kometen ihr Perihelium innerhalb der Marsbahn haben, und also 
auch im Mittel über ein viertel Jahr innerhalb der Marsbahn bleiben, 
so folgt: dass fast immer ein Komet innerhalb des Abstands 1,618 034 
oder innerhalb der Marsbahn sei, und dass der Astronom der Wahrschein 
lichkeit nach zum mindesten alle 20 oder 25 Mal, da er den Himmel 
durchmustert, einen Kometen zu entdecken Hoffnung habe. 
Die Hoffnung, in einer gewissen Himmelsgegend einen Kometen im 
Felde des Fernrohrs zu entdecken, wird, wenn wir den Durchmesser 
des Sehrohrfeldes nicht gar zu gross annehmen, und den scheinbaren 
Abstand des Punkts, gegen den die Axe des Fernrohrs gerichtet ist, 
= cp setzen, sehr nahe im Verhältniss von x s sein. Es seien also 
zwei solche Entfernungen cp', cp", die zugehörigen radii vectores unserer 
Kurve x\ x", so zeigt a?' 3 :#" 3 das Verhältniss der Wahrscheinlichkeit 
an, einen Kometen in diesen scheinbaren Entfernungen von der Sonne 
im Kometensucher zu erblicken. Man nenne diese Wahrscheinlichkeit n, 
und setze n = 1 für den Oppositionspunkt der Sonne, oder für cp = 180°, 
so findet sich für 
<p = 
180° 
110° 35' 
91° 35' 
CO 
O 
o 
O 
61° 55' 
x = 
0,618 03 
0,707 46 
0,778 66 
0,786 15 
0,981 05 
n — 
1 
1,5 
2 
2,058 
4 
cp = 
49° 1P 
40° 44' 
© 
o 
O 
CO 
ö 
o 
O 
x — 
1,123 03 
1,236 05 
1,38611 
1,618 03 
n = 
6 
8 
11,279 
17,945 
Also 
ist es über 
11 Mal wahrscheinlicher 
, einen Kometen 30 
der Sonne, als in Opposition mit ihr zu finden. 
Die Beantwortung folgender Fragen ergiebt sich nunmehr fast 
von selbst. 
1. Wann soll man Kometen auf suchen? Natürlich nur bei heiterm 
Himmel und in Abwesenheit des Mondes, oder dieser muss weniger als 
halb erleuchtet sein. Aber dann ist es am vortheilhaftesten, Kometen 
bald nach hinreichend geschwächter Abenddämmerung, oder kurz vor 
oder beim Anfänge der Morgendämmerung zu suchen. Je geringer die 
Tiefe der Sonne unterm Horizont ist, um so mehr ist von dem Raume, 
in dem die uns sichtbar werdenden Kometen sein müssen, über dem 
Horizont. Bei zunehmender Tiefe der Sonne nimmt die Hoffnung, 
Kometen zu finden, ab. Im Sommer kann man sie also auch um Mitter-
	        
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