Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Abhandlungen. 
können also die Moleküle, woraus sie besteht, da sie noch über die 
Erdbahn hinausragt, in den Dunstkreis der Erde gerathen, und werden 
dann die Sternschnuppen bilden. 
Es verstattet hier der Kaum nicht, diese BioT’sche Hypothese um 
ständlich zu widerlegen. Ich will nur bemerken, dass auch hier schon 
die so zuverlässig beobachtete relative Geschwindigkeit der mehrsten 
Sternschnuppen gegen die Erde, von 4, 5 und mehr Meilen in der 
Sekunde, die Erklärung derselben durch diese angenommenen, nach pla 
netarischen Gesetzen rechtläufig um die Sonne cirkulirenden Partikelchen 
des Zodiakallichts ganz unmöglich macht, aller anderen Unwahrschein 
lichkeiten und Schwierigkeiten einer solchen Voraussetzung, auch des 
Umstandes, dass der Knoten des Sonnenäquators nicht in der Nähe des 
20. Grades des Stiers, sondern des 20. Grades der Zwillinge liegt, nicht 
einmal zu gedenken. 
13. Ueber die neueren Sternbilder. 
[Schumacher’s Jahrhuch für 1840, S. 289—251.] 
[Nach Olbers’ Tode an Schumacher abgeliefert und veröffentlicht.] 
Sobald die Menschen anfingen, den gestirnten Himmel aufmerk 
samer zu betrachten, und das geschah doch wohl schon in den frühesten 
Zeiten, musste bei ihnen der Wunsch, ja das Bedürfniss entstehen, die 
einzelnen Sterngruppen leicht von einander unterscheiden und wieder 
erkennen zu können. Kein besseres und natürlicheres Hülfsmittel bot 
sich zu diesem Zweck dar, als wenn sie sich eine grössere und kleinere 
Sterngruppe unter irgend einem Bilde dachten, dessen Umrisse ihrer 
Phantasie die einzelnen Sterne ungefähr zu bezeichnen schienen. So 
entstanden wahrscheinlich bei den Indern, Chinesen, Aegyptern, Persern, 
Arabern, Peruanern u. s. w. ihre verschiedenen Sternbilder, und so auch 
diejenigen, die die Griechen angenommen und uns überliefert haben. 
So sonderbar diese unsere alten Sternbilder auch zuweilen gewählt 
scheinen, so muss man doch bekennen, dass mehrere sehr glücklich die 
Figuren, die die Sterne unter einander bilden, ausdrücken. 1 ) In das 
bizarre Gemisch von Menschen, Thieren und einfachen Werkzeugen, 
0 Büttmann, Ueber die Entstehung der Sternbilder auf der griechischen Sphäre 
(Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin für das Jahr 1826, 
p. 19). Zu den zahlreichen Beispielen, die Herr Buttmann anführt, möchte ich noch 
ausser dem Triangel und der südlichen Krone, den kleinen Hund, den Raben und 
besonders den Skorpion rechnen.
	        
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