Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

13. lieber die neueren Sternbilder. 
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Schiff Argo gehören; aber unerachtet der Protestation von La Caille 
gegen diese Usurpation hat sich dies Sternbild erhalten. Kirch wollte 
die sächsischen Churschwerter, den Reichsapfel und den branden- 
burgischen Zepter an den Himmel setzen. Die Churschwerter wurden 
von dem HEVEi/schen Berge Menalus bedeckt, und der Reichsapfel musste 
dem Bogen und Pfeil, den Antinous von Hevel erhielt, weichen; und 
selbst da die neueren Himmelskarten den Antinous mehrentheils wieder 
entwaffnen, hat er doch den Reichsapfel nicht wieder in die leer gewordene 
Hand genommen. Auch würde der brandenburgische Zepter, obgleich 
er kein anderes Sternbild beeinträchtigt, schwerlich noch auf unseren 
Sternkarten erscheinen, wenn Bode nicht königlich preussischer Astronom 
gewesen wäre. Der Hahn, auch aus Sternen, dem Schiff Argo gehörend, 
gebildet, ist von selbst wieder verschwunden. Regierungs- und Richter 
zepter Ludwigs des XIV., womit Royer seinen König ehren wollte, hat 
ohne Widerstreben der HEVEL’schen Eidechse Platz gemacht; die fran 
zösische Lilie hat die Fliege nicht verdrängen können, und mehrere 
andere, z. B. der kleine Krebs, der südliche Pfeil, der Naber, die 
Fahne u. s. w. sind nie sonderlich bekannt und beachtet worden, und 
jetzt längst vergessen. 
An den beibehaltenen 78 oder 79 Sternbildern hatte man nun schon 
mehr als genug, aber die Eitelkeit, neue Sternbilder einzuführen, hatte 
im 18. Jahrhundert alle Schranken überstiegen und uns noch 26 neue 
Sternbilder aufgebürdet. Diese unmässige Menge neuer, grösstentheils 
aus kaum kenntlichen Sternen bestehender Sternbilder, erleichtert die 
Astrognosie durchaus nicht; vielmehr wird diese dadurch erschwert und 
verwirrt. Dabei sind diese neuesten Sternbilder grösstentheils so un 
passend zu den übrigen, so geschmacklos gewählt, dass man unsere 
heutigen damit überfüllten Himmelskarten nicht ohne Widerwillen an- 
sehen kann. Der Erste, der ein solches Beispiel von Einführung un 
passender Sternbilder gab, war der sonst so hochverdiente und auch 
von mir so hochverehrte La Caille. Wären über den ganzen Himmel 
neue Sternbilder einzuführen gewesen, so konnten diese vielleicht nach 
einem willkürlichen Princip gewählt werden, und immer hätte man durch 
sie die vornehmsten Werkzeuge und Erfindungen unserer Künste zu 
verherrlichen suchen mögen, wenn diese wirklich dadurch verherrlicht 
werden können. Allein, da man die alten mythischen Figuren von 
Heroen und Thieren beibehielt und beibehalten musste, so konnte man 
höchstens zwischen ihnen die Vorstellungen einiger astronomischer Werk 
zeuge dulden, nicht wünschen; Bilder hingegen, wie die Bildhauer 
werkstatt, der chemische Ofen, die Malerstaffelei, das Mikroskop, die 
Luftpumpe u. s. w. gehören gar nicht an diesen Himmel, und ihre Ein 
schiebung zwischen die alten, so ganz heterogenen, bleibt, man mag 
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