Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

13. Ueber die neueren Sternbilder. 
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und dem unbedeutenden Karl den Zweiten von Grossbritannien zu 
theilen hat. Georg des Dritten Name wird auch ohne die Georgsharfe 
des Pater Hell gefeiert auf die Nachwelt kommen; und allein schon der 
Uranus wird Herschel’s Andenken glorreich erhalten, so lange noch 
irgend astronomische Kenntnisse bei dem menschlichen Geschlecht dauern, 
ohne dass sein Teleskop den Himmelsraum einzuengen braucht. Durch 
die Löwen und den Luchs wird das Katzengeschlecht hinreichend an 
dem Sternhimmel repräsentirt, und es ist sehr unnöthig, deswegen noch 
eine Katze unter die Gestirne zu versetzen, weil La Lande dies Haus 
thier liebte. 
Ich berufe mich auf das Urtheil eines Jeden, der eine gute ältere 
Abbildung des Himmels und seiner Gestirne mit den neueren Stern 
karten vergleicht, ob ihm nicht in den letzteren die Ueberfiillung und 
die ganz unschickliche Vermischung so durchaus heterogener, gar nicht 
zu einander passender Sternbilder höchst unangenehm auffällt. Da nun 
durch diese übermässige Menge von Sternbildern gar nichts gewonnen, 
die Astrognosie erschwert und der Geschmack beleidigt wird, so möchte 
ich die Astronomen dringend auffordern, den Sternhimmel wieder von 
dieser unnützen und misszierenden Ueberladung zu befreien, und alle 
Sternbilder auszumerzen und abzuschaffen, die man seit Hevel’s und 
Flamsteed’s Zeiten eingeführt oder einzuführen versucht hat. Wenn 
man gleich auch unter den HEVEL’schen einige wegwünschen möchte, 
und sich für einige wenige Sternbilder des 18. Jahrhunderts vielleicht 
etwas zu ihrer Vertheidigung sagen lässt, so kann hier doch keine 
partielle Auswahl Statt finden, um nicht auch künftig eine sehr zu 
wünschende, völlig unveränderliche Gleichförmigkeit in der Darstellung 
der Gestirne auf unseren Sternkarten zu gefährden oder gar zu ver 
hindern. Deswegen scheint es mir nöthig, eine gewisse Epoche, gleich 
sam einen annus normalis festzusetzen, und eben so unbedingt alle 
Sternbilder anzunehmen, die Hevel und Flamsteed anerkannten, als 
unerbittlich alle zu verwerfen, die spätere Neuerungssucht und Eitel 
keit eingeschoben hat. Dann ist auch zu wünschen, dass diese beibe 
haltenen Sternbilder immer auf eine so übereinstimmende Art gezeichnet 
werden, dass stets dieselben Sterne in gleichen Theilen des Bildes sich 
befinden. Zwar bezeichnen wir nicht mehr wie die Alten, selbst noch 
Hevel, einzelne Sterne blos durch die Stelle, die sie im Bilde einnehmen, 
sondern bequemer und deutlicher durch Buchstaben oder Zahlen; aber 
es bleibt doch sehr nützlich, wenn man sogleich den Ort, den ein neues 
Phänomen, z. B. ein Komet, einnimmt, und die Richtung seiner Be- 
Zweite, wirklich Verdienste um Beförderung- der Sternkunde, die Friedrich der 
Grosse nie sonderlich begünstigt hat.
	        
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