Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Kometen. 
Dieser Fall tritt nun bei dem Kometen von 1533 ein. Ich fand 
den Kometen in dieser anderen Bahn nicht rückläufig, sondern recht 
läufig, und konnte die Elemente leicht so bestimmen, dass sie unter 
den ApiAN’schen Beobachtungen drei Längen und zwei Breiten, oder 
zwei Längen und drei Breiten völlig Genüge thaten. Die übrigen Längen 
und Breiten wichen mehr oder weniger ab. Um die Fehler auf alle 
gleichförmiger zu vertheilen, war etwas mehr Kunst nöthig; doch musste 
ich die Länge vom 21. ausschliessen, die offenbar, wie ich oben erinnert, 
und wie auch schon Pingre bemerkt hat, fehlerhaft ist, und die man 
durchaus nicht darstellen kann, ohne in drei von den übrigen Längen 
oder Breiten sehr beträchtliche Fehler zu bringen. Sie, wie Downes, 
durch willkürliche Annahme der Zeiten mit den übrigen Beobachtungen 
etwas übereinstimmender zu machen, schien mir zu misslich. Ich gab 
diese Länge lieber ganz auf, setzte die Zeiten der Beobachtungen auf 
Mitternacht, und damit erhielt ich: 
Zeit der Sonnennähe 1533 Jun. 14. 22 h 5' mittlere Berliner Zeit. 
Abstand in der Sonnennähe . . . 0,326 86 
Länge des ft 9 Z 29° 19' 
Neigung der Bahn 28° 14' 
Länge der Sonnennähe 7z 70 40^ 
Die Bewegung rechtläufig. 
Hier ist die Vergleichung mit den Beobachtungen: 
Fehler Fehler hei Struyck 
Zeiten. 
Länge. 
Breite. 
d. Länge. 
d. Br. 
d. Länge. 
d. Br. 
Juli 18. 12 h 
2 Z 
CO 
0 
cn 
0 
31° 50' 
+ 10' 
— 10' 
+ 1' 
— 1' 
„ 21. 12 h 
0 
CO 
0 
CO 
CO 
— 
+ 10' 
— 
— 14' 
„ 23. 12 h 
l z 
20° 52' 
0 
0 
LO 
00 
— 38' 
— 7' 
+ 34' 
— 28' 
„ 25. 12 h 
l z 
15° 10' 
CO 
0 
0 
-f 10' 
+ 10' 
+ 1' 
-f 40' 
Man sieht, dass in beiden Vergleichungen die Fehler viel kleiner 
sind, als man sie bei Apian’s Beobachtungen voraussetzen kann. 
Welche von diesen beiden Bahnen soll man nun für den Kometen 
von 1533 wählen? Die Sache scheint schwer zu entscheiden. Beide 
lassen sich mit den unbestimmten Angaben anderer Schriftsteller, die 
dieses Kometen erwähnen, gleich gut vergleichen. Nach beiden ging 
er durch den Fuhrmann, den Perseus, längs der Milchstrasse, durch 
die Cassiopeja, und verschwand im Schwan. Eine Beobachtung Fraca- 
stor's könnte uns hierin Licht geben, wenn diese Beobachtung nur zu 
verstehen wäre. Er behauptet, den 7. Julius den Kometen im Medusen 
kopf gesehen zu haben. Der Komet machte, sagt er, mit den beiden 
Sternen, die über dem hellen in der Medusa sind, fast einen Triangel. 
In der folgenden Nacht war er 3° nördlich von diesen Sternen entfernt. —
	        
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