29. Ueber den ersten Kometen von 1780.
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Gegen die Beobachtung des 26. Oktober macht Herr Messier folgen
den Zweifel: „Montaigne sah am 25. Oktober den Kometen nur einige
Minuten während eines hellen Zwischenraums: genau auf dieser Stelle
des Himmels befindet sich ein Haufen kleiner Sterne, der durch ein
gewöhnliches Fernrohr von 34 Fuss wie ein Nebelstern aussieht, mit
einiger Aufmerksamkeit wird man eines Sternes darin gewahr. Hier
ist die Lage dieses Sternhaufens, wie ich sie den 24. Junius 1764 be
stimmte. Ger. Aufst. = 265° 42' 50". Siidl. Abweichung = 18° 45' 55".
Da der Komet am 26. Oktober nur auf einen Augenblick gesehen wurde,
ohne dass Herr Montaigne bemerken konnte, ob er zugenommen hatte
oder nicht, konnte er nicht vielleicht an diesem Tage den Sternhaufen
für den Kometen selbst angesehen haben?“
Dieser Zweifel des Herrn Messier ist doch wohl ganz unwahr
scheinlich. Der Sternhaufen befindet sich ja nicht genau an dem Ort,
wo Montaigne seinen Kometen sah, sondern 45' östlicher und 1° 15'
südlicher: der Sternhaufen steht a / viel näher, als dem Stern £ Ophiuchi,
da hingegen Montaigne ausdrücklich sagt, der Komet sei näher bei
£ Opliiiichi, als bei ßS gewesen. Die gröbste Schätzung musste hin
reichend sein, den Kometen blos dem Orte nach von jenem Sternhaufen
zu unterscheiden, und Montaigne will doch den Kometen wirklich be
obachtet haben. Auch kann dieser Sternhaufen durch ein gutes achro
matisches Fernrohr von 18 Zoll nicht wohl mit einem Kometen ver
wechselt werden.
Mehrere Geometer suchten die Bahn dieses Kometen aus den drei
Beobachtungen des Herrn Montaigne zu bestimmen: ihre Untersuchungen
waren fruchtlos und gaben nichts Gewisses. Folgende Elemente erhielt
Herr Boscowich durch seine Konstruktionsmethode:
Ort des ft
Neigung der Bahn . .
Länge der Sonnennähe .
Abstand der Sonnennähe
Zeit der Sonnennähe
Bewegung rechtläufig.
= 5 S 1° 48'
= 84° 15'
= 2 S 5° 7'
= 0,336
= 1780 Nov. 23. 19 Uhr.
Nach diesen Elementen musste der Komet des Morgens wieder
erscheinen. Es war nämlich nach denselben
1780. Dec. 31. Länge 7 S 9°48' Breite 26° 20' Nördl.
1781. Jan. 10. „ 7 S 8° 13' „ 37° 57' „
Herr Messier suchte ihn am 4. und 5. Januar des Morgens bei
heiterer Witterung mehrere Stunden vergeblich.
Ich füge hier noch einiges bei, was Boscowich über diesen Kometen
schrieb: „Man kann nichts Vernünftiges aus den drei Beobachtungen
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