Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Kometen. 
dürfte. Allein eine nähere Untersuchung wird diese Meinung bald sehr 
unwahrscheinlich und zweifelhaft machen. 
1. Ist die Uebereinstimmung beider Theorien theils nicht so zu 
verlässig, und theils lange so gross nicht, als man zum Beweise der 
Identität beider Kometen verlangen kann. Bei der Länge der Sonnen 
nähe und dem Ort des aufsteigenden Knotens habe ich nichts zu erinnern, 
aber die Inklination des Kometen 1532 bleibt ungewiss. Wie wenig die 
berechneten Breiten mit den beobachteten zutreffen, zeigt die obige Ver 
gleichung; und besonders haben wir eine ganz im Detail angegebene 
Beobachtung Apian’s, die vom 8. November, ausschliessen müssen, um die 
Inklination nicht beträchtlich grösser zu finden. Will man sie mit in 
Rechnung ziehen, so kann man die Neigung der Bahn durchaus nicht 
kleiner als 42° oder 43° herausbringen, und sie scheint doch an sich 
betrachtet, gerade die wichtigste und bequemste zur Bestimmung dieses 
Elements zu sein. Ueberhaupt ivird man also wenigstens Halley’s 
Äeusserung gegründet finden, dass Apian’s Beobachtungen zu grob sind, 
um sich auf die Aehnlichkeit beider Bahnen verlassen zu können. 
2. In Ansehung der Entfernung der Sonnennähe zeigt sich ein 
sehr beträchtlicher Unterschied, der -f des Ganzen beträgt, und dieser 
Unterschied ist nicht scheinbar, nicht durch Fehler in Apian’s Beob 
achtungen veranlasst, sondern gewiss. Gerade nämlich dies Element 
liess sich am zuverlässigsten bestimmen, da der Komet 1532 während 
seiner Sichtbarkeit durchs Perihelium gegangen war, und die Gesichts 
linien die Lage hatten, wodurch man am sichersten diesen Abstand be 
stimmen konnte. Ich habe mich durch viele Rechnungen überzeugt, dass 
wenn man auch in Apian’s Beobachtungen ganz unwahrscheinliche Fehler 
voraussetzen will, doch die distantia perihelii nicht viel kleiner, als 
Halley sie herausgebracht, und immer merklich grösser, als 0,500 00 
genommen werden müsse. Dies wird man auch so leicht übersehen 
können, wenn man bedenkt, wie unterschieden die wahren Anomalien 
der Kometen von 1532 und 1661 in gleichen Zeiträumen vor und nach 
dem Perihelio sein mussten, und wie unmöglich es also ist, die Be 
obachtungen von 1532 durch einen so geringen Abstand der Sonnen 
nähe, als der Komet von 1661 hatte, vorzustellen. Folgende kleine 
Tafel wird dies deutlicher machen. 
Tage v. Perihel. 
Anomalie 1661 
Anomalie 1532 
Unterschied 
0 
0° 0’ 
0° 0' 
0° 0' 
10 
42° 12' 
34° 56' 
7° 16' 
20 
69° 45' 
Ci 
o 
© 
CO 
9° 11' 
30 
GO 
CI 
o 
LO 
77° 31' 
8° 53' 
40 
97° 11' 
89° 3' 
00 
© 
00
	        
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