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Kometen.
will. Denn der Komet von 1661 kann auch unter den glücklichsten
Umständen nach Herrn Prosperin’s Berechnung der Erde nie näher
kommen, als = 0,4237. Der kleinste mögliche Abstand des Kometen
von 1532 nach seinem Perihelio ist noch grösser, = 0,4806 (wobei Herr
Prosperin die Halley’sehen Elemente zum Grunde gelegt hat), ein
Abstand, der von dem, den er 1661 wirklich hatte, so gar verschieden
nicht ist, mn seine scheinbare Grösse so ganz ausserordentlich zu ver
ändern. Zudem kann der Komet diesen kleinsten Abstand nur am Ende
des Aprils haben, 1402 erschien er aber am 19., 20. und 21. März am
grössten. Wir können also sicher schliessen, dass der erste Komet von
1402 nicht der von 1661 gewesen sein könne, bei dem zweiten in diesem
Jahre gesehenen fällt ohnedem alle Wahrscheinlichkeit weg (Pingre,
Cometographie, Tom. II, p. 133), und so zeigt sich im Gegentheil, dass
127 bis 130 Jahre vor dem Kometen von 1532 keiner gesehen sei, der
mit ihm Aehnlichkeit hatte.
Jenen ersten Kometen von 1402 wollte ich viel lieber, wenn anders
auf solche missliche Vergleichungen zu bauen wäre, mit Hiorter, dessen
vortreif liehe Abhandlungen Herrn Pingre ganz unbekannt geblieben sind,
für den von 1744 halten, dem er doch viel ähnlicher bleibt; Hiorter
findet auch, dass die dadurch bestimmte Periode von 343 Jahren für
den Kometen von 1744 auf viele ältere Kometen treffe, welches ich
hier nur anführe, um zu zeigen, wie wenig man auf solche Gründe trauen
dürfe; und so will ich mich auch nicht damit aufhalten, die übrigen
angeblichen älteren Erscheinungen des Kometen von 1661 zu unter
suchen.
So glaube ich also berechtigt zu sein, die Kometen von 1532 und
1661 für ganz verschieden zu halten. Es stimmen ja mehrere. Kometen
fast in allen Stücken ihrer Bahn, ein einziges ausgenommen, überein,
ohne deswegen dieselben zu sein, z. E. der von 1699 und der von
1742. Bei diesen Kometen macht die Länge des Sh, bei unseren die
Entfernung der Sonnennähe den einzigen beträchtlichen Unterschied aus.
Auch diese beiden Kometen hat ein berühmter französischer Astronom,
gewiss sehr mit Unrecht, für einerlei halten wollen. Wir müssen vor
sichtig in Ansehung der Voraussagung der Kometen werden, um die
Sternkunde nicht den Vorwürfen Unwissender auszusetzen, und so un
geduldig wir auch immer wünschen mögen, bald die Bahn mehrerer
Kometen völlig kennen zu lernen, so darf uns dies doch nicht zu über
eilten Schlüssen verleiten. Da von allen Kometen dieses Jahrhunderts,
ausser dem von 1759 sich kein einziger unter den vorher berechneten
befindet, so wird man nach und nach einsehen lernen, dass dieser eine
seltene Ausnahme macht, weil seine Periode nur 76 Jahre beträgt, und
dass alle übrigen mehr als 200 Jahre zu ihren Umlaufen gebrauchen, ja,