84. Berichtigung zur vorigen Nummer.
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konnte. Haben Sie die Güte, dem Herrn Professor Encke diese Be
obachtungen mit meinem Kompliment mitzutheilen.“
So weit Herr Rümker. Für mittlere Al und Deklination soll
wahrscheinlich scheinbare stehen. Es ist schade, dass Rümker, der
den Kometen so unerwartet früh auffand, ihn nicht auch noch nach
dem Mondschein im Julius verfolgen konnte. Der Theorie nach hätte
der Komet noch im Julius augenfällig genug bleiben müssen. Freilich
zeigen die Kometen in ihrer Lichtstärke oft sonderbare Anomalien;
aber vielleicht liess sich doch unser Freund zu bald abschrecken. In
dessen würden die Beobachtungen des Julius doch wohl nicht die Ge
nauigkeit gehabt haben, die die hier mitgetheilten zu haben scheinen.
So ist also die grosse, die wichtige Entdeckung des trefflichen
Encke völlig bestätigt! Dieser bewundernswürdige Rechner hat die
Bahn des Kometen so genau bestimmt, dass Rümker’s Beobachtungen
von seiner, auf das erste System von Elementen gegründeten Epheme
ride nur sehr wenig abweichen. Encke hielt mit Recht dieses erste
System, das die Zeit der Sonnennähe auf den 24. Mai 1822 0 h mittlere
Seeberger Zeit setzte, für das wahrscheinlichste. Die aus den Beobach
tungen folgende Zeit dieser Sonnennähe wird wohl kaum drei Stunden
später eintreffen. Ein wahrer glorreicher Triumph für die neuere
Astronomie!
Mit Verlangen können wir doch Rümker’s nächsten Briefen ent
gegensehen, die, wie ich hoffe, seine Originalbeobachtungen des Kometen
enthalten werden. — Diesen ENCKE’schen Kometen 1825 wieder zu
sehen, wird zwar schwierig, aber nicht unmöglich sein.
84. Berichtigung zur vorigen Nummer.
[Schumacher’s Astronomische Nachrichten, Bd. II, S. 79. April 1822.]
Meine Voraussetzung, dass Rümker die von ihm beobachteten
Rektascensionen und Deklinationen nur durch einen Schreibfehler mitt
lere statt scheinbare überschrieben habe, scheint irrig, da Rümker die
selbe Benennung auch in einem Briefe an den Herrn Hofrath Gauss
gebraucht. Ich bin nun überzeugt, dass Rümker durch „mittlere Rekt-
ascension“, „mittlere Deklination“ die im Mittel aus allen an jedem
Tage angestellten Beobachtungen folgende scheinbare Position des Ko
meten bezeichnet hat.
Olbers I
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