86. Brief, den Kometen vom December 1823 betreifend. 387
Anfang der Finsterniss zu Bremen um 10 h 43' 53" Morgens W. Z.
Grösste Verfinsterung ll h 52' 28" „ „ „
Grösse 7 Z 10'
Ende der Finsterniss O h 59' 56" Nachm.
Gewöhnlich pflegt aber im November jede Finsterniss der Witte
rung wegen für uns unsichtbar zu sein.
86. Brief, den Kometen vom December 1823 betreffend.
[Schuinacher’s Astronomische Nachrichten, Bd. II, Cirk. zu No. 48.]
Bremen, den 5. Januar 1824.
Ich eile, Ihnen eine gestern Abend mit der Post von der Güte
des Herrn Professor von Münchow in Bonn erhaltene Nachricht hier
unten sogleich nützutheilen. Obgleich mir selbst die Sichtbarkeit dieses
Kometen schon am 1. Januar aus den englischen Zeitungsblättern und
der Börsenhalle bekannt war, habe ich den Fremdling doch des stets
bewölkten Himmels wegen erst diesen Morgen um Uhr, wie es sich
unvollkommen aufgeheitert hatte, sehen können. Zwischen Wolken und
bei etwas dunstiger Luft schien er doch die Lichtstärke eines Sterns
dritter Grösse und einen Schweif von wenigstens 5° zu haben. Er
stand im Herkules zwischen ß und No. 54, höchst beiläufig in 250 0 Ж
und 20|° nördlicher Deklination. Im Fernrohr zeigte er einen scharf
begrenzten lichten Kern im dünnen Nebel. Ich habe ihn mit zwei
kleinen Sternen nur einmal vergleichen können, von denen ich hoffent
lich den einen in der Histoire celeste finden werde; denn es war mir
bei der wolkigen Luft und schon beträchtlicher Dämmerung nicht
möglich, sie jetzt zu erkennen. Der Komet ist also rückläufig, und
geht nach Norden. Wahrscheinlich werden wir ihn noch eine geraume
Zeit sehen können, obgleich sein Licht vermuthlich schon sehr ab
genommen hat, und immer mehr abnehmen wird, weil er sich von der
Sonne entfernt.
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