Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Kometen. 
Es geht also fast so, wie im Jahr 1828. Der Komet bleibt bei 
seinem Heranrücken zur Sonne von der Erde immer sehr weit entfernt, 
und wenn er sich beiden mehr genähert hat, so geht er bald nach ge 
endigter Abenddämmerung und später in derselben unter. Doch dürfen 
wir diesmal die Hoffnung, ihn auch in Europa mit guten Fernrohren 
zu sehen und zu beobachten, nicht aufgeben. Erfahrung hat uns 1828 
belehrt, dass seine Sichtbarkeit mehr von seinem Abstande von der 
Sonne, als von seiner grösseren oder kleineren Entfernung von der Erde 
abhängt. Sein scheinbarer Durchmesser bleibt immer hinreichend gross, 
wenn der Komet nur so hell ist, dass man ihn vom Himmelsgrunde 
unterscheiden kann. Struve mit seinem mächtigen Refraktor sah ihn 
1828 wahrscheinlich schon am 16. September; gewiss aber am 2. Oktober. 
Den Abstand von der Sonne, den er 1828 am 16. September und 2. Ok 
tober hatte, wird er 1832 den 9. und 25. Januar haben. Vom Ende 
Januar oder Anfang Februar 1832 an wird er also höchst wahrscheinlich, 
wenn er nicht grosse physische Veränderungen erlitten hat, mit lichtstarken 
Fernrohren gesehen werden können. Dass er im Januar und Februar 
1832 mehr als einmal so weit von der Erde entfernt ist, als im Oktober 
1828, wird dieser Sichtbarkeit wenig hinderlich sein; er behält doch 
eine scheinbare Grösse von mehreren Minuten im Durchmesser. So 
wird man ihn also im Februar den südlichen der beiden Fische und 
den Raum zwischen dem Bande derselben unter Algenib im Pegasus 
in der Richtung gegen den Kopf des Widders durchwandeln sehen. 
Nach den ersten Tagen des März nähert er sich der Abenddämmerung 
zu sehr; und es wird wohl sehr schwer, wo nicht unmöglich sein, ihn 
nach der Mitte des März und im grössten Theil des April zu erblicken. 
Aber gegen Ende April hat seine scheinbare Entfernung von der Sonne 
wieder zugenommen, und da er dann, seinem Perihel nahe, eine grosse 
Helligkeit und Lichtstärke hat, so wird man ihn in der hellen Dämmerung, 
besonders auf den südlicher gelegenen europäischen Sternwarten, in 
der Gegend der Plejaden gut wieder sehen können, bis er nach den 
ersten Tagen des Mai uns Europäern völlig unter den Sonnenstrahlen 
verschwindet. Bald nach dem Perihel wird seine scheinbare Bewegung 
rückläufig, und die in den Gegenden jenseits des Aequators befind 
lichen Astronomen werden ihn vom Ende des Mai bis zum August mit 
ihren Sehröhren verfolgen können, während er vom Eridan unter den 
Vordertatzen des Cetus, durch den Chymischen Ofen, den Holzstoss 
des Phönix, den Toucan, den Indianer, den Pfau, das astronomische 
Fernrohr, die südliche Krone, bis zum Bogen des Schützen seinen Lauf 
nehmen wird.
	        
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