Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

1. lieber die bequemste Methode, die Bahn eines Kometen zu berechnen. 19 
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kurtirten Distanzen des Kometen von der Erde mittelst dieser Aufgabe 
zu bestimmen. Es muss auffallen, dass man immer nur bei dem Vor 
schläge geblieben ist, und dass Niemand diesen Vorschlag, wenigstens 
nicht mit Glück, befolgt hat. Selbst Cassini, der seine ganze Kometen 
theorie darauf gründete, hat nie wirklichen Gebrauch davon gemacht. 
Die Methode, wodurch er die Distanz des Kometen von 1729 so glück 
lich bestimmte, ist von dieser, nur vielleicht nicht wesentlich, verschieden, 
ob sich gleich gerade bei diesem Kometen die WREN’sche Aufgabe aus 
eben den Gründen mit Erfolg hätte anwenden lassen, warum hier 
Bouguer’s Methode ein der Wahrheit so nahe kommendes Resultat gab. 
Bei dem Kometen von 1742 hat Cassini sie versucht: er beklagt sich 
aber, dass sie gar zu genaue Beobachtungen erfordere und deswegen 
nichts Befriedigendes gegeben habe. An der Genauigkeit der Beobach 
tungen lag es nun wohl so eigentlich nicht. Das Wahre ist nämlich, 
dass diese Aufgabe zur Bestimmung der Distanz des Kometen von der 
Erde eben so wenig brauchbar ist, als die BouGUER’sche. Sobald man 
nämlich voraussetzt, auch die Erde habe während der vier Beobach 
tungen eine gerade Linie gleichförmig durchlaufen, so wird die Aufgabe 
unbestimmt: und so soll auch hier die Krümmung der Erdbahn die 
Distanzen bestimmen, während man die Krümmung der Kometenbahn 
nicht in Betrachtung zieht. Dies geht nun schlechterdings nicht an, 
und es kann selbst bei unendlich kleinen Zwischenzeiten und den 
schärfsten Beobachtungen diese Methode nichts der Wahrheit nahe 
Kommendes geben, wenn der Komet nicht vielfach weiter von der Sonne 
entfernt ist, als die Erde. So würde sie z. B. beim Uranus, ehe die 
Bemerkung, dass er ein Planet sei, ein leichteres Mittel darbot, seine 
Distanz zu bestimmen, mit Nutzen anzuwenden gewesen sein. Den Be 
weis, dass die Aufgabe unbestimmt wird, sobald man voraussetzt, auch 
die Erde habe während der vier Beobachtungen eine gerade Linie 
gleichförmig durchlaufen, übergehe ich der Kürze wegen, ob er sich 
gleich auf mehrere Arten führen lässt, und bemerke nur, dass die vier 
Gesichtslinien, das Stück der Erdbahn, und das Stück der Kometenbahn 
unter diesen Voraussetzungen Tangenten einer und derselben Parabel 
werden, von welcher auch jede andere Tangente in dem nämlichen Ver 
hältnis durch die Gesichtslinien geschnitten wird. Diese unter den 
angeführten Umständen eintretende Unbestimmtheit der Aufgabe scheint 
übrigens selbst dem Scharfsinne des berühmten Lambert, der sich doch 
viel mit derselben beschäftigt hat, entgangen zu sein; denn sein Vor 
schlag, wodurch, wie er glaubte, das Missliche bei dieser Aufgabe 
sehen, Statt finden, ob man gleich sonst viel weiter damit reichen könnte. Denn die 
Geschwindigkeit des Kometen ist gerade dann am ungleichförmigsten, wenn seine 
Bewegung sich am mehrsten der geraden Linie nähert, und umgekehrt. 
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