Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Kometen. 
131. Uel)er anomale Kometenschweife. 
[Schumachers Astronomische Nachrichten, Bd. VIII, S. 469—472. Januar 1831.] 
In der genialen Abhandlung über die Dichtigkeit des Aethers 
äussert Herr Valz die Meinung, dass der anomale, nach der Sonne ge 
richtete Schweif, den man an dem Kometen von 1823 vom 22. bis zum 
30. Januar 1824 wahrnahm, doch wohl ein von der Sonne abgekehrter, 
nur stark zurückgebogener Schweif gewesen sei, den man perspektivisch 
hinter dem Kopf des Kometen wieder hervortreten gesehen und nach 
der Sonne gerichtet geglaubt habe. Dieselbe Meinung hatte auch schon 
früher ein verdienter deutscher Gelehrter behauptet. 
Demjenigen, der diesen Schweif selbst gesehen hat, wird dies gleich 
als unmöglich scheinen. Der anomale Schweif war wirklich gegen die 
Sonne, nicht von ihr abwärts gerichtet. Der vollständige Beweis würde 
mich zu weit führen. Ich erinnere nur, dass dieser anomale Schweif völlig 
7° lang war, da der von der Sonne wie gewöhnlich abgewandte Schweif 
nur 3|- 0 betrug, was schon hinlänglich zeigt, dass wir hier nicht blos 
perspektivisch ein kleines Stück eines von der Sonne abgekehrten 
Schweifes sahen. Auch widersprach die Art des Anschliessens an den 
Kopf des Kometen ganz einer solchen Vorstellung. 
Damals, wie ich meine Beobachtung dieses anomalen Schweifes 
bekannt machte, 1 ) hielt ich diese Erscheinung für ganz einzig in ihrer 
Art, für ganz unerhört. Aber zufällig habe ich nun gefunden, dass sie 
schon einmal, und zwar bei dem berühmten Kometen von 1680 walir- 
genommen ist und zwar von einem in dieser Hinsicht ganz zuver 
lässigen Beobachter, dem ersten Entdecker dieses Kometen, Gottfried 
Kirch. 
In seiner „Neuen Himmelszeitung, darin sonderlich und ausführlich 
von den zwei neuen grossen im Jahr 1680 erschienenen Kometen u. s. w\, 
Nürnberg 1681. 4°“, giebt er ein Tagebuch seiner Beobachtungen dieses 
Kometen, und da steht p. 62: 
„Die 11. Observation, den 28. December (7. Jan. 1681) 
Dienstag zu Abend 
. . . der Schwanz des Kometen ging zwischen rj, ß Pegasi hin: traf g; 
aber von ß war er noch so weit als o von g. Diesen Abend war es 
sehr hell gestirnt, und daher der Komet bei seinem Schwanz gross und 
hell zu sehen. Wie der rechte Schwanz des Kometen über sich ginge, 
also schien ein sehr schwaches Scheinehen, als ein Afterschwanz etliche 
1 ) Siehe Abhandlung No. 89 und 90, den Schweif des Kometen vom December 
1828 betreffend, auf S. 389—892. Sch.
	        
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