136. Entdeckung und Beobachtungen der Pallas.
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Beobachtung zuschreiben konnte. Ich wurde also denselben Abend noch
fast überzeugt, dass dieser Stern eine Bewegung gegen Westen und
gegen Norden hatte.
Am 29. März war es vollkommen heiter. Sobald die Dämmerung
es erlaubte, suchte ich meinen Stern wieder auf, und fand ihn sehr
merklich von seiner gestrigen Stelle verrückt. Statt eines gleichseitigen
Triangels bildete er jetzt ein gleichschenkliges mit No. 20 und No. 191.
Ich verglich ihn vier Mal so sorgfältig, wie möglich, mit No. 20. Hier
sind die beiden im Mittel aus allen Beobachtungen jedes Abends ab
geleiteten Positionen des neuen Sterns. Auf Aberration und Nutation
von No. 20 ist gehörige Rücksicht genommen, und die von ZACH’sche
sR und das Mittel aus Barry’s und La Lande’s Deklination für diesen
Stern zum Grunde gelegt worden.
1802 Mittlere Zeit Scheinbare jR Scheinb. nördl. Deklin.
März 28. 9 h 25' 10" 184° 56' 49" 11° 33' 30"
„ 29. 8 h 49' 14" 184° 46' 36" 11° 52' 59"
Bei ganz genauer Vergleichung finde ich die Geres jetzt noch sehr
weniges lichtstärker als mein neues Gestirn. Dies aber hat etwas mehr
Licht, als No. 191 Ihres Verzeichnisses.
Was soll ich von diesem neuen Stern denken? Ist es ein sonder
barer Komet? oder ein neuer Planet? Noch wage ich nicht darüber
zu urtheilen. Gewiss ist es, dass er mit einem Kometen im Fernrohr
durchaus keine Aehnlichkeit hat, nichts von Nebel oder Atmosphäre um
ihn zu sehen ist.
Welch ein sonderbarer Zufall, dass ich diesen Fremdling fast auf
derselben Stelle finden musste, nur etwa 26' nördlicher, wo ich die Ceres
am 1. Januar wiedersah!
Ich bitte Sie recht sehr, suchen Sie meinen Stern, den ich (um ihn
der Kürze wegen von der Ceres zu unterscheiden) Pallas zu nennen
Lust hätte, sobald wie möglich auf, um ihn genauer im Mittage beob
achten zu können, als ich es zu thun vermag.
Ich habe meinen Stern heute Abend glücklich wieder beobachtet, und
mit zwei Sternen aus der Conn. des Tems, An. X, No. 673 und 674 (letzterer
Ihr No. 223 11p) verglichen. Die Beobachtungen stimmten gut und gaben
März 30. 8 h 3' 17" mittl. Zeit: Schb.^ß= 184° 36' 22", Dekl. = 12° 13' 48".
Ich habe indessen heute Abend noch nicht alle meine Beobachtungen
reducirt, und wahrscheinlich ist diese Deklination zu gross.
Vom 6. April 1802.
Ich fahre fort, Ihnen noch einige Nachrichten von dem sonderbaren
und räthselhaften Gestirn zu geben, das ich am 28. März entdeckte.