153. Ueber Herrn Professor Airy’s neue Bestimmung der Jupitermasse. 519
schiedensten Materien gleich stark anziehe. Unser unvergleichlicher
Bessel hat diese Versuche noch genauer angestellt, und noch weiter,
unter anderem auch auf Meteoreisen, ausgedehnt, und Newton’s Resultat
vollkommen bestätigt gefunden. Die Parallaxe des Mondes lässt sich
aus den Pendelschwingungen auf unserer Erde aufs Genaueste berechnen;
und dies beweist, dass die Erde den Mond genau mit derselben Kraft
anzieht, wie den Pendel. Die Parallaxe der Sonne, aus einer gewissen
Ungleichheit des Mondes berechnet, stimmt sehr nahe mit derjenigen,
die man aus den Venusdurchgängen abgeleitet hat, und La Place zeigt
aus dieser Uebereinstimmung, dass kein Unterschied von T -^ 00 zwischen
der anziehenden Kraft der Sonne auf die Materie unserer Erde und
auf die Materie des Mondes Statt finden kann. Bios also die von
Bouvaed berechneten Störungen des Saturns durch den Jupiter wider
sprechen noch dieser allgemeinen Gleichheit; ein Widerspruch, der um
so gewichtiger erscheint, da La Place der dadurch bestimmten Masse
des Jupiters einen so grossen Grad von Genauigkeit und Zuverlässigkeit
nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung zuschreiben konnte. Indessen
glaubt man doch, dass auch dieser Widerspruch sich werde heben lassen,
und durch eine neue Untersuchung über diese Störungen vielleicht bald
gehoben werden dürfte. 1 )
Die von Herrn Professor Aiey bestimmte Masse des Jupiters, TQ 4~g-, T ,
scheint der Wahrheit schon sehr nahe zu kommen. Allein eine ganz
genaue und zuverlässige Bestimmung dieser, einen so grossen Einfluss
auf die übrigen Weltkörper unseres Sonnensystems ausübenden Masse
ist zu wichtig, als dass man nicht wünschen sollte, den Abstand des
vierten Jupiterstrabanten von seinem Hauptplaneten auch durch noch
andere Beobachter, besonders auch durch Messungen mit den jetzt so
sehr vervollkommneten Heliometern in der grössten Schärfe bestimmt
zu sehen. *)
*) Matliem. Abhandlungen der König!. Akademie zu Berlin, Jahrgang 1831, p. 40.