Full text: Gesammelte Werke (1. Band)

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Fixsterne, Nebelflecke, Sternschnuppen, Sonne und Mond. 
Offenbar kommen die Lichtphasen zu Le Gentil’s Zeiten früher, 
in den Jahren 1783 und 1784 später, als sie irgend eine auch mit den 
übrigen Beobachtungen stimmende Periode geben kann. Es wird noch 
vieler Beobachtungen bedürfen, um die Gesetze dieser Anomalien kennen 
zu lernen; und ehe wir hierin nicht deutlicher sehen, scheint mir keine 
gründliche Theorie dieser veränderlichen Sterne möglich. 
Pigott behauptet, und La Lande hat es ihm nachgeschrieben, 
unser veränderlicher Stern im Schwan sei der einzige, der in gleicher 
Zeit zunehme und abnehme, das ist, der eine gleiche Zeit gebrauche, 
von der 10. Grösse bis zur grössten Lichtstärke zu wachsen, und die 
selbe Zeit, um von da bis zur 10. Grösse wieder abzunehmen. Dies ist 
ganz irrig, und ebendiese falsche Voraussetzung muss auf Pigott’s Be 
stimmungen der Zeit der grossen Lichtphase eingewirkt, und ihn diese 
zu spät haben angeben lassen. Der Stern nimmt eben wie Mira Ceti un 
gleich geschwinder zu als ab. Dies zeigt sich aus meinen, dies auch 
aus Le Gentil’s Beobachtungen, und schon Maiialdi hat es bemerkt. 
Utraque stella (nämlich o Ceti und mira Cygni) citius augetur, quam 
minuitur, nam (mira Cygni 1695) intra 13 dies a 30. Julii ad 12 usque 
Augusti tantundem aucta est, quantum per 26. dies fuit imminuta; nempe 
totidem dies numerantur a 19. Septembris, quo stellas quintce magnitudinis 
cequabat, usque ad 15. Octobris, quo videri desüt. Auch meine Beobach 
tungen scheinen nicht sehr von Maealdi’s Resultat, dass der Stern 
nämlich fast noch einmal so viel Zeit gebraucht, abzunehmen, als zu 
zunehmen, abzuweichen. Nach ihnen verflossen 39 Tage, ehe der Stern 
von der 9. Grösse an die grösste Lichtstärke erreichte, hingegen nach 
der grössten Lichtstärke dauerte es 73 Tage, bis er wieder zur 9. Grösse 
herunterkam. Nimmt man auf diese, so viel langsamere Abnahme des 
Sterns Rücksicht, so werden wir die grössten Lichtphasen aus Pigott’s 
Beobachtungen 1783 auf den 30. Junius und 1784 auf den 1. August 
zurückbringen können, wodurch denn die Unterschiede von unserer 
Formel bis auf 18 und 9 Tage vermindert werden. Auch muss dann 
nach Heinsius’ Beobachtungen die grösste Lichtphase im Jahr 1747 
ein paar Tage vor dem 7. November eingefallen sein, welches mit der 
Rechnung noch näher übereinstimmt. 
Merkwürdig scheint es mir noch zu sein, dass der veränder 
liche Stern im Schwan (wenigstens bei abnehmendem Lichte, früher 
bin ich nicht aufmerksam darauf gewesen) ein viel rötheres Licht 
hat als x Flamsteed. Auch o Ceti hat rothes Licht, und der veränder 
liche in der Wasserschlange ist von auffallend rothem, kupferfarbenem 
Licht. 
Um die künftigen Zeiten der grössten Lichtphasen unseres Sterns 
zu bestimmen, kann man sich nach den oben gefundenen Werthen für
	        
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